'World Invasion - Battle Los Angeles'
2 von 5 Punkten
Ein Thema, das geheimnisvoll und trotz jahrzehntelanger Wissenschaft noch immer nicht ergründet werden konnte, dürfte der Traum eines jeden Filmemachers sein. Er kann seiner Kreativität freien Lauf und seine Phantasie spielen lassen. Doch Regisseur Jonathan Liebesman ('The Texas Chainsaw Massacre: The Beginning’) hat diese Möglichkeit leider nicht ausgeschöpft und kreiert mit 'World Invasion – Battle Los Angeles’ lediglich einen Abklatsch aus den Filmen 'Independence Day’ und 'Skyline’. So zeigt er auch kein anderes Spektrum des 'Alien vs. Mensch’-Szenarios, sondern bedient sich bestehender Klischees: Aliens sind Fremdlinge, deren Ziel es ist, die Menschheit im Zerstörungswahn zu eliminieren und deren Lebensraum an sich zu reißen.
Wer also eine tiefgründige und facettenreiche Handlung erwartet, der wird vergebens danach suchen. Außer einem Katz-und-Maus-Spiel zwischen Mensch und Alien und viel Geballere bietet der Film nicht viel. Auf der ganzen Welt herrscht Alarmbereitschaft: Nachdem unbekannte Flugobjekte trotz heftigem Beschuss nicht zerstört werden konnten, macht sich eine Marine-Einheit in Los Angeles auf, um den unbekannten Mächten das Handwerk zu legen und die Welt zu retten. Heimlicher Anführer und – wie sollte es auch anders sein – späterer Held Staff Sergeant Nantz (überzeugend gespielt von Aaron Eckhart 'The Dark Knight’) ist nach einem Einsatz, der seinetwegen viele Opfer forderte, ein gebranntmarktes Kind und zieht nur widerwillig in den Kampf. Unterstützung bekommt Nantz von Elena Santos, die mit Michelle Rodriguez ('Lost’, 'Avatar’) in der Rolle der toughen Frau die perfekte Besetzung ist.
Liebesmans Ziel war es, ein actionreiches und zugleich emotionales 'Mittendrin statt nur dabei’-Erlebnis zu schaffen - 'World Invasion - Battle Los Angeles’ sollte sich von Genre-affinen Filmen unterscheiden. Um das zu erreichen, legte er besonderes Augenmerk auf die Kameraeinstellung, den Handlungsort und die Protagonisten. Leider gelingt ihm durch keine dieser drei Aspekte eine deutliche Abgrenzung.
Szenario à la 'Independence Day' - nur schlechter
Die Alien-Invasion wird aus der Perspektive einer kleinen Personengruppe erzählt, sodass der Zuschauer sich auf wenige Charaktere konzentrieren kann. Leider ist die Einführung der Protagonisten am Anfang so kurz und oberflächlich, dass man keine Bindung zu den Filmfiguren herstellen kann. Verstärkt werden soll der 'Hautnah’-Effekt durch die besondere Kameraeinstellung. 'World Invasion’ wurde zum Großteil aus der Perspektive einer Wackelkamera gefilmt, um dem Zuschauer das Gefühl zu geben, er sei einer der Marines. Leider auch kein Geniestreich, denn diese Methode wurde bereits bei 'Cloverfield’ eingesetzt. Die größte Diskrepanz liegt aber in der Bennennung des Filmtitels und dem Handlungsort. Den ganzen Film über kämpfen die Marines nur innerhalb Los Angeles. Durch diese beschränkte Sichtweise ist das Areal sehr überschaubar und die globale Bedrohung sowie das weltweite Ausmaß der Zerstörung, nicht greifbar.
Kurzum: 'World Invasion’ ist für einen Film-Abend vor dem Fernseher geeignet. Für die Handlung muss man nicht besonders aufmerksam sein und auch die gelungenen Special-Effekts stellen in der Endbewertung
keinen ausreichenden Grund für einen Kinobesuch dar.
Von Alexandra Cristea