Wenig Willis: The Cold Light Of Day

Wenig Willis: The Cold Light Of Day

2 von 5 Punkten

Ein neuer Thriller mit Bruce Willis? Ein Muss für jeden Fan des Schauspielers – oder? Nun ja, leider ist in ‚Cold Light Of Day‘ nicht annähernd so viel von dem wohl berühmtesten Glatzkopf der Welt zu sehen, wie man das gern hätte. Und auch so manches andere lässt zu wünschen übrig.

Dabei fängt die Geschichte vielversprechend an. Jungspund Will Shaw (gespielt vom neuen „Superman“, Henry Cavill) muss mit seiner Familie auf Segeltörn an der Küste Spaniens, dabei hat er andere Sorgen, denn er hat gerade sein Startup vor die Wand gefahren. Dazu geht ihm sein Alter (Bruce Willis) schon seit Jahren gehörig auf den Zeiger. Kaum ist die Sippe auf See, schmeißt Papa Martin das Handy des dauertelefonierenden Will ins Wasser, und der Bootsfrieden hängt schief. Als durch Wills Unachtsamkeit auch noch die Freundin seines Bruders verletzt wird, schwimmt Will an Land, um Verbandszeug zu holen und sich ein bisschen abzuregen. Doch als er wiederkommt, ist die Yacht verschwunden. Er findet sie eine Bucht weiter – leer.

Was ist mit seiner Familie geschehen? Warum hilft ihm die spanische Polizei nicht und scheint sogar in die Sache verwickelt zu sein? Plötzlich ist Martin auf der Flucht – ohne Geld, ohne Klamotten, ohne Telefon. Was er dabei über seinen Vater herausfindet, gefällt ihm noch weniger als die ihm bekannte Seite. Und wem kann er trauen? CIA-Agentin Carrack (Sigourney Weaver), die angeblich eine gute Freundin seines Vaters ist? Oder der jungen Lucia (Verónica Echegui), die mit Will gemeinsame Sache zu machen scheint.

Lautes Actiongewusel und eine verkorkste Story

Wenig Willis: The Cold Light Of Day

Klingt nach einem Actionreißer, der sogar emotionalen Tiefgang bietet. Aber weit gefehlt: Die Verfolgungsjagden, aus denen der Streifen des tunesischen Regisseurs Mabrouk El Mechri (drehte bislang nur die DVD-Premiere ,JCVD‘ mit Jean-Claude Van Damme und einen Streifen, der es nicht mal in die Videotheken schaffte) hauptsächlich besteht, wurden im Schnitt derartig zerhackt, dass sie auf den ersten Blick zwar rasant aussehen, man sie bei genauerer Betrachtung aber einfach nur wirr findet. Dazu ist die Handlung unlogisch, die zahlreichen Beinahe-Tode des Helden unglaubwürdig. Das emotionale Konfliktpotenzial verpufft.

So hält einen das laute und grelle Actiongewusel auf der Leinwand zwar wach, doch ist einem die verkorkste Story irgendwann so egal, dass man abschaltet. Da hilft es auch nicht, dass Henry Cavill, Sigourney Weaver und in seinen wenigen Szenen auch Bruce Willis tapfer gegen das magere Drehbuch ankämpfen.

Von Mireilla Zirpins

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