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'Wasser für die Elefanten': Titanic Reloaded

4 von 5 Punkten

Schon nach den ersten Minuten des Dreiecks-Liebesdramas ’Wasser für die Elefanten’ kommen einem unweigerlich die Bilder von Leonardo DiCaprio und Kate Winslet als Liebespaar Jack und Rose aus ’Titanic’ wieder hoch – mit dem einzigen Unterschied, dass sich die Protagonisten hier nicht auf einem sinkenden Schiff befinden, sondern in der Zirkusmanege.

Tiermedizinstudent Jacob Jankowski (Robert Pattinson, ’Twilight’) steht nach dem tragischen Unfalltod seiner Eltern vor dem Nichts. Ohne Geld und ohne Ziel streift er durch das von der Weltwirtschaftskrise gebeutelte Amerika bis ein vorbeifahrender Zug sein Leben verändert. Der Zug, auf den Jacob spontan aufspringt, entpuppt sich als Reisezirkus und wie der Zufall so will, kann der noch einen Veterinär gebrauchen. Die Hauptattraktion des Zirkus’, die hübsche Kunstreiterin Marlena (Reese Witherspoon, ’Walk the Line’), hat es Jacob sofort angetan. Zu seinem Leid ist diese allerdings mit dem skrupellosen Zirkusdirektor August Rosenbluth (Christoph Waltz, ’Inglourious Basterds’) verheiratet. Durch ihre gemeinsame Zuneigung für die Elfantendame Rosie, die von August auf gewaltsame Art dressiert wird, kommen sich Jacob und Marlena jedoch immer näher. Das bleibt auch August nicht verborgen, der mit allen Mitteln versucht, Jacob aus dem Weg zu räumen…

'Wasser für die Elefanten' - Trailer

'Wasser für die Elefanten' - Trailer

01:57 min

Robert Pattinson muss sich gegen Oscar-Gewinner behaupten

Zwar gelingt es Robert Pattinson den unbekümmerten Charme zu versprühen wie einst Leonardo DiCaprio, doch der Shooting-Star kann sich nur schwer gegen seine Oscar-prämierten Co-Stars Reese Witherspoon und Christoph Waltz behaupten. Ähnlich wie in seinen ’Twilight’-Rollen bleibt Pattinson meist der stille Beobachter im Hintergrund, während Waltz ihm die Show stiehlt. Dieser mimt den charismatischen, aber furchteinflößenden August mit solch einer Leichtigkeit, dass man darüber hinwegsehen kann, dass die Rolle mehr oder weniger die des Hans Landa in 'Inglourious Basterds’ gleicht.

Der auf dem gleichnamigen Roman basierende Film bietet dem Zuschauer ein bildgewaltiges Erlebnis: Mit einer bezaubernden Kulisse, exotischen Tieren und Artisten entführt Regisseur Francis Lawrence (’I am Legend’) in eine längst vergangene Ära. Der einzige Störfaktor: Charaktere, Handlungsstrang, Erzählweise und einzelne Dialoge erinnern manchmal zu sehr an James Camerons ’Titanic’, wodurch der Film viel von seiner Originalität einbüßt. Doch Romantiker, die sich damals schon nicht an der Liebesgeschichte von Jack und Rose satt sehen konnten, sollten sich ’Wasser für die Elefanten’ auf keinen Fall entgehen lassen.

Von Mariana Jang

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