Was passiert, wenn's passiert ist - RTL Entertainmenttipp
2,5 von 5 Punkten
Dieser Film also soll Cameron Diaz auf die Idee gebracht haben, sich mit 40 doch noch nach einem Baby zu sehnen. Erstaunlich, denn eigentlich könnte man das Ganze nach den hier dargebotenen Episoden nicht mehr für erstrebenswert halten. Denn wie "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" und "Er steht einfach nicht auf dich" ist "Was passiert, wenn's passiert ist" die etwas klischeebeladene Verfilmung eines Ratgebers - diesmal für Schwangere. Mit Cameron Diaz, Jennifer Lopez, Dennis Quaid und Brooklyn Decker in den Hauptrollen ist die Kugelbauch-Komödie prominent besetzt. Doch schafft es Kirk Jones, den belehrenden Passagen des Buches für werdende Eltern Leben einzuhauchen?
Dafür hat er zusammen mit den Autorinnen der Vorlage fünf Paare ersonnen, die jeweils für einen Aspekt freudiger oder weniger freudiger Erwartung stehen. Da ist Wendy (Elizabeth Banks), die mit der Stoppuhr versucht schwanger zu werden und es erst schafft, als sie sich mal locker macht. Dazu werden die neun Monate für sie zur Qual. Rülpsend und pupsend mutiert sie zum fetten Walfisch. Zu allem Überfluss hat ihr berufsjugendlicher Schwiegervater (Dennis Quaid) seine blutjunge Geliebte (Brooklyn Decker) zeitgleich geschwängert - und bei den beiden verläuft alles wie im Lehrbuch. Eine schlimme Situation für Wendy und ihren kompetitiven Gatten Gary (Ben Falcone).
So weit kommt es bei Fotografin Holly (Jennifer Lopez) und ihrem Mann Alex (Rodrigo Santoro) erst gar nicht. Sie kann keine Kinder bekommen und will im Ausland adoptieren. Doch er fühlt sich noch nicht reif. Ob die desillusionierte Papa-Selbsthilfegruppe im Park ihn da wirklich auf die richtige Spur bringt? Die eigentlich verfeindeten Imbissköche Rosie (Anna Kendrick) und Marco (Chace Crawford) hingegen trifft der positive Schwangerschaftstest genauso unerwartet wie die Vortänzer aus dem 'Let's Dance'-Verschnitt - Jules (Cameron Diaz) und Evan (Matthew Morrison). Kann eine Schwangerschaft zu früh in einer Beziehung kommen?
Sie merken schon, man versucht hier jedem Schwangerschaftstyp gerecht zu werden und auf 110 Minuten Babyglück und Fehlgeburt, Sodbrennen und Selbsthilfegruppe gleichzeitig abzuhandeln, verteilt auf ein paar allzu sehr typisierte Protagonisten.
Das gelingt mal trotz der knappen Leinwandzeit des Einzelnen recht einfühlsam wie bei Jennifer Lopez und Anna Kendrick. Doch Elizabeth Banks als frustriertes Schwangerschaftsleiden auf zwei geschwollenen Beinen und Brooklyn Decker als werdende Mutti mit Modelmaßen überspitzen ihre Figuren derart, dass es bald nervt und man sich wünscht, dass sie ganz schnell im Kreißsaal verschwinden. Was fand Cameron Diaz daran jetzt so toll? Vielleicht, dass sie nicht die unglückliche Schwangere mit dem Übergewicht geben musste,
sondern als Fitnesstrainerin, bei der nur der Bauch dick wird, bei einer Diät-Reality-Show weiter die Dickerchen scheuchen durfte.
Von Mireilla Zirpins