Von Achselhaaren bis zu Transgendermodels: GNTM 2017 lässt nichts unversucht

Team Hayo kämpft gegen Team Michalsky.
Die zwölfte Staffel von 'Germany's Next Topmodel' hält einige Veränderungen parat. © deutsche presse agentur

#ichbingntm2017

Die neue Staffel von 'Germany's Next Topmodel' ist gestartet. Heidi Klum preist einige Veränderungen an - doch eigentlich ist alles wie immer: Heidi lacht, Heidi quietscht, Heidi ist die Chefin. Und die Kandidatinnen kreischen, weinen und haben große Träume.

Ein Kommentar von Lena Lutterbeck

Dieses Jahr läuft alles mal so ganz anders ab: Die Mädchen - man könnte sie durchaus auch Frauen nennen, aber wir bleiben mal bei der 'Mädchen'-Variante von Heidi - konnten sich unter dem Hashtag #ichbingntm2017 via Instagram bewerben. Die ausgewählten Kandidatinnen mussten sich dann allerdings noch beim offenen Casting der Jury vorstellen: Zuerst nur vor Thomas Hayo (47) und Michael Michalsky (49), die versucht haben, die Besten in ihr Team zu holen. Team Weiß (Michalsky) vs. Team Schwarz (Hayo) oder auch Team "Kompetenz" vs. Team "Fun-Faktor", was wohl Michalskys Lieblingsspruch ist.

Danach mussten sich die Mädchen auch noch vor Heidi behaupten und das - Premiere (!) - beim 'Impress-Heidi-Walk' in einem - Premiere (!) - Flughafen auf einem - Premiere (!) - laufenden Gepäckband. Schnell wird klar: Nicht nur die Kandidatinnen müssen Heidi Klum fürchten, sondern auch die beiden Juroren. Denn Heidi könnte jederzeit ein Mädchen aus deren Team nach Hause schicken.

Direkt in der ersten Folge sind dabei einige Charaktere herausgestochen: Da wäre Maja alias das 'Achselhaar', die einen Platz im Team Thomas ergattert hat. Unter ihren Armen lautet das Motto: Natur pur. So etwas Exotisches wie Achselhaare scheinen die Juroren jedoch noch nie gesehen zu haben, denn die Arme muss ihre Arme immer wieder hochheben. Mit dem Ergebnis: Die Achselhaare müssen ab, denn sie sind einfach zu ungewöhnlich. Etwas verwirrend, wenn man bedenkt, dass sie immer wieder betonen, dass sie "das Außergewöhnliche" suchen und schon kleine Haare das Fass dabei zum Überlaufen bringen.

Aber da ist ja auch noch Anh, die extrovertierte Asiatin, mit einer Vorliebe für Mickey Mouse (wow, eine total abgefahrene Gemeinsamkeit mit Michalsky) und einem eigenen 'Personal Trainer', mit dem natürlich auch im Hotelzimmer ein 'Workout' durchgezogen wurde, denn bei ihr lautet das Motto: "No excuses", also "Keine Ausreden". Sie kommt bei der Jury super an, sie sprudelt ja auch nur so vor Selbstbewusstsein.

Victoria überzeugt mit ihrer Ghetto-Ader

Die Außergewöhnlichkeit, die Maja durch das Rasieren ihrer Achselhöhle genommen wurde, wird durch Giuliana und Melina wieder ausgeglichen, denn beide waren früher mal ein Mann. Die Juroren streiten sich um die beiden und Michael zerrt sie schließlich in sein Team. Wie er und Heidi gerne betonen, kann man dem Team noch einen weiteren Titel hinzufügen, nämlich "Team Diversity", also das Team der Vielfalt. Dagegen kann das namenslose Team von Thomas, das seine Achselhaare verloren hat, einpacken.

Auch Victoria sticht heraus, denn sie beschreibt sich selbst also sooo "maskulin", schließlich mag sie Hip Hop. Mit ihrer Wallewähne und Ghetto-Ader schafft sie es, sowohl Thomas als auch Michael zu überzeugen, doch sie entscheidet sich für Team 'Diversity'. Und Michael sieht in ihr gleich einen Grund, heterosexuell zu werden. Denn wenn er mal eine Tochter bekommen sollte, dann solle sie wie Victoria sein und Typen auch mal eine klatschen. Interessante Vorstellung.

Klingt trotz der Neuerungen ja irgendwie doch wie immer, aber da war dann tatsächlich noch dieser eine, wirklich bedeutende Unterschied: Heidis legendärer Spruch "Nur eine kann Gääärmany's next Topmodel werden" fiel bisher nicht einmal. Wenn dieser Satz in der gesamten Staffel tatsächlich nicht ein einziges Mal vorkommen sollte, steht eines fest: DAS wäre die wirkliche Sensation der zwölften Staffel!

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