Vitali Klitschko: Sportwissenschaftler, Boxer und Politiker

Vitali Klitschko und seine Erfolge als Boxer
Die Karriere von Vitali Klitschko © picture alliance / Eibner-Presse, Eibner-Pressefoto

Die Karriere des Boxers Vitali Klitschko

Vitali begann schon im Alter von 13 Jahren zu boxen. Als Jugendlicher bevorzugte er jedoch die Sportart Kickboxen, er nahm Anfang der 90er-Jahre an den Europameisterschaften teil. Seine sportliche Karriere wurde durch die Militärzeit unterbrochen, anschließend studierte er Sportwissenschaften.

1996 wollte er an den Olympischen Spielen in Atlanta teilnehmen, wurde jedoch nach einer positiven Dopingprobe gesperrt. Sein fünf Jahre jüngerer Bruder Wladimir sprang für ihn ein und holte die Goldmedaille. Seitdem gelten Vitali und Wladimir als unzertrennliches Brüderpaar.

Nach den Olympischen Spielen begannen die beiden Brüder gemeinsam mit ihrer Profi-Karriere. 1999 wurde er zwei Mal WBO-Weltmeister und konnte den Titel zwei Mal verteidigen. 2001 wurde er erneut WBO-Weltmeister. Er konnte den Titel elf Mal erfolgreich verteidigen, musste sich aber dann wegen einesm Bandscheibenleidens zurückziehen. 2008 kam sein erfolgreiches Comeback. Am 8. September 2012 boxte er in der Olympijski-Halle in Moskau gegen Manuel Charr. Er verteidigte seinen Titel zum allerletzten Mal erfolgreich mit einem Sieg in der 4. Runde. Heute ist er ‘Champion im Ruhestand’.

Vitali Klitschko engagiert sich seit der Orangenen Revolution 2004 politisch in der Ukraine. Er kandidierte mehrere Male für das Amt des Bürgermeisters in Kiew. 2010 wurde er Vorsitzender der von ihm gegründeten westlich orientierten Partei ‘Ukrainische demokratische Allianz für Reformen’ (UDAR), für die er auch bei den Parlamentswahlen 2012 kandidierte. Das Ziel der Partei war von Anfang an, die Ukraine der EU näher zu bringen. Aus diesen Gründen wurde Klitschko von deutschen Politikern, unter anderem auch von Angela Merkel unterstützt.

Während der Euromaidan-Proteste in Kiew im ersten Halbjahr 2014 ging Klitschko auch Bündnisse mit rechtsorientierten Nationalisten ein. Für diesen politischen Schachzug wurden er und seine Partei scharf kritisiert. Er wies diese Angriffe zurück, da alle das Ziel hätten, eine westlich orientierte Ukraine aufzubauen.

Seit März 2014 ist Vitali Klitschko Bürgermeister von Kiew. 2014 kandidierte er auch kurz für das Amt des Präsidenten, zog die Kandidatur aber zugunsten von Petro Poroschenko wieder zurück. Im April 2015 erhielt er von der Stadt Köln den Konrad-Adenauer-Preis für sein ‘Engagement für Frieden und Demokratie in der Ukraine’.

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