Verfluchte Filme - Unfall, oder mysteriöser Zufall?


Francis Ford Coppola wurde wirklich vom Pech verfolgt. Erst zerzankte er sich derartig mit Harvey Keitel, dass er die Rolle an Martin Sheen gab und sämtliche Szenen mit Keitel nochmal drehen ließ. Mit Sheen hatte er auch nicht mehr Freude, denn der soff sich fast zu Tode und erlitt schließlich einen Herzinfarkt und lag wochenlang im Krankenhaus. Bei den Dreharbeiten auf den Philippinen jagte eine Tropenkrankheit am Set die nächste, Dennis Hopper musste mit einer Lebensmittelvergiftung außer Landes geflogen werden. Dazu stritt sich Coppola fortwährend mit dem übergewichtigen Marlon Brando, der bei jeder Gelegenheit die Diva raushängen ließ. So kostete der ganze Spaß mehr als das Doppelte des ursprünglichen Budgets. E ist erstaunlich, dass man diese Katastrophen dem legendären Antikriegsfilm nicht ansieht. Aber wer die Doku “Herz der Finsternis“, die Coppolas Gattin über Pleiten, Pech und Pannen an diesem Filmset drehte, weiß Bescheid. Das inspirierte Ben Stiller zu der saukomischen Persiflage “Tropic Thunder“, in der am Set eines Vietnamfilms ebenfalls alles schief geht, was nur schief gehen kann.


Wir tun es trotzdem: Kurz nach Beginn der Dreharbeiten im April 2007 raste Stunt-Experte Conway Wickliffe bei einem Testlauf im September mit einem Geländewagen gegen einen Baum und starb. Am 22. Januar 2008 wurde Joker-Darsteller Heath Ledger tot in seiner Wohnung aufgefunden. Er starb ein einem Mix von Medikamenten, die ihm wegen Depressionen und Schlaflosigkeit von seinem Arzt verschrieben wurden. Bis heute ist noch nicht geklärt, ob es sich um eine versehentliche Überdosis handelt oder um Selbstmord. Mittlerweise kursieren bereits Theorien, die Rolle des Jokers habe ihm zu viel abverlangt und zu seinen Depressionen beigetragen.


Schon vor Produktionsbeginn hatte die Crew des 22. Bonds mit etlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Chilenische Regierung hatte mächtig was dagegen, dass das Land als Drogensumpf dargestellt wird und schrieb heftige Protestbriefe. Auch der Bürgermeister einer Kleinstadt Chiles fand es ganz und gar nicht witzig, dass seine Stadt im Film als ein Ort in Bolivien präsentiert wird, scharte zahlreiche Anhänger um sich, stürmte mit seinem Jeep das Filmset und überfuhr dabei fast Komparsen. Vor allem sind es aber die Stunts, über die die Koordinatoren nicht immer die Kontrolle behalten. In Italien musste einer der Stuntmen wiederbelebt werden, nachdem er erst mit einem anderen Wagen kollidiert und dann gegen eine Mauer gedonnert war.

Schon bei „Casino Royale“ hatte ein Feuer bei den Dreharbeiten schwere Schäden am Set verursacht. Aus Fehlern lernt hier wohl niemand, denn auch diesmal brannte so einiges ab.

Stunt-Unfälle haben eine lange Tradition bei 007. Während der Actionszenen auf der olympischen Bobbahn im Wintersport-Ort Cortina d’Ampezzo kam 1981 ein 23-jähriger Stuntman ums Leben. Der Italiener Paolo Rigoni steuerte einen Rennschlitten mit fast 100 Stundenkilometern durch den Eiskanal, als er die Kontrolle über den Viererbob verlor. Der Bob flog aus der Bahn, Rigoni brach sich das Genick und war sofort tot.

Als publik wurde, dass ausgerechnet Hollywoods Scientology-Guru Tom Cruise den Hilter-Attentäter Stauffenberg spielen sollte, wurden heftige Proteste laut. Erst nach langen Verhandlungen wurde der Filmcrew erlaubt, für drei Tage im Bendlerblock zu drehen, der Gedenkstätte des Deutschen Widerstandes und dem Hinrichtungsort Stauffenbergs. Allerdings hat da jemand gepatzt und das Filmmaterial mit der falschen Flüssigkeit entwickelt. Das ist schon so dämlich, dass einige glauben, hier wäre Sabotage am Werk. Die Szenen mussten erneut gedreht werden. Im August 2007 fielen fast ein Duzend Statisten von einem fahrenden LKW, weil die Ladeklappe nicht richtig funktionierte. Das Studio „United Artists“ wurde angeklagt, denn angeblich habe man gewusst, dass der LKW nicht einwandfrei sei. Derartige Unfälle wirken sich natürlich ganz schön auf den Geld- und Zeitplan aus, weswegen Cruises Kriegsdrama mittlerweile schon zum dritten Mal verschoben wurde.

Bei den düsteren Geschichten, die sich um diesen Film ereignet haben, bekam es sogar Drehbuchautor Steven Spielberg selbst mit der Angst zu tun. Mit dem Horrorschmöker aus den 80ern hat er sich wohl wirklich einen Geist auf den Plan gerufen. Zunächst nämlich wurde die 22-jährige Dominique Dunn von ihrem eifersüchtigen Freund erdrosselt. Sie spielte ein Mitglied der Filmfamilie, die vom Poltergeist heimgesucht wird. Auch Dominiques Filmschwester Heather Michele O’Rourke verstarb einige Jahre später, nachdem sie den dritten Teil der Horrorsaga abgedreht hatte, im Alter von 12 Jahren an einem Darmverschluss. Zwei weitere Darsteller, Julian Beck und Will Sampson, waren ebenfalls kurz zuvor dahingeschieden.

Die Dreharbeiten zu diesem Film haben selbst an der physischen und psychischen Verfassung der Martial-Arts-Legende Bruce Lee gezehrt. Im Mai 1973 brach er nach den Dreharbeiten zusammen und erlitt einen epileptischen Anfall. Hinzu kommt, dass nach seiner Einlieferung im Krankenhaus ein Hirnödem bei ihm festgestellt wurde. Das aber hinderte den King of Kung Fu nicht, die Produktion zu beenden. Als er jedoch über Kopfschmerzen klagte, gab ihm eine Kollegin ein Kopfschmerzmittel, auf das er allergisch reagierte. Er verstarb kurz darauf.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, denn auch “The-Crow”-Darsteller Brandon Lee, Sohn des verstorbenen Bruce Lee starb am Filmset. Am 31. März 1993 wurde er bei Dreharbeiten versehentlich erschossen, als die Pistole fälschlicherweise nicht mit Platzpatronen geladen war, sondern noch Reste einer Munitionsattrappe enthielt. Die wurde durch den Druck der Platzpatrone mit abgefeuert und verletzte Lee tödlich. Allerdings glauben Brandons treue Anhänger noch heute, dass da etwas nicht ganz koscher war und jemand seine Hand im Spiel hatte. Bewiesen sind derartige Verschwörungstheorien aber nicht.

Auch dieser Horrorschocker stand alles andere als unter einem guten Stern, denn es gab während der Dreharbeiten einige mysteriöse Todesfälle. Filmmutter Ellen Burstyn zog sich während einer Szene eine böse Rückenmarksverletzung zu. Kaum war der Streifen abgedreht, verstarb Jack MacGowran an einer Lungenentzündung.

Eine düsterere Legende, wie sie sich um den Film „Das Omen“ rankt, hätte kaum ein Drehbuchautor besser schreiben können: Ein Mitglied der Crew soll einen Autounfall gehabt haben, bei dem seine Freundin ums Leben kam. Die beiden hatten angeblich gerade ein Straßenschild mit der Aufschrift „Omen 66,6km“ passiert. Ob das nicht doch eine PR-Masche war? Darüber hinaus wurde ein Flugzeug mit einigen Crewmitgliedern vom Blitz getroffen, ein anderes Mal wurden sie von einer Explosion beim Essen gestört.

Auch der französische Regisseur Matthieu Kassowitz hatte mit seinem eigentlichen Hollywood-Debüt „Babylon A.D.“ ziemlich zu kämpfen, denn nachdem er kein Geld für ihn bekam, wurde der Film wurde kurzerhand auf Eis gelegt und stattdessen „Gothika“ gedreht. Fünf Jahre später will er es mit der Romanadaption noch mal versuchen, aber irgendwie klappt alles noch immer nicht so wie geplant. In Prag fehlt einfach der obligatorische Schnee - es herrscht im Drehjahr 06/07 der wärmste Winter seit 85 Jahren – und Vin Diesel bringt mit seiner Arbeitseinstellung den Regisseur fast zum Nervenzusammenbruch, weswegen sich die Dreharbeiten verzögern und Die Crew sogar aus dem Studio geschmissen wird. “Ich würde es sogar als Guerrilla-Filmemachen bezeichnen“, so Kassovitz, der trotz allem - oder gerade darum - stolz und zufrieden ist mit seinem Film.

Da schleppt Gilliam für ein neues Fantasy-Projekt Johnny Depp nach Spanien, und dann das: Erst fällt Jean Rochefort, der den Don Quixote spielen sollte, am ersten Drehtag vor Schmerzen vom Pferd und wird in die nächste Klinik abtransportiert. Das Team wartet tagelang auf die Diagnose, die verheerend ausfällt: Leistenbruch. Der Mann wird in den nächsten Wochen kein Ross besteigen können. Dann wird auch noch – in der Wüste (!) nahe Almería – das komplette Set von einem Unwetter mit folgendem Starkregen weggespült. Darüber, wie er mit Johnny Depp in den aufgeweichten Trümmern auf die Typen von der Versicherung wartet, hat Terry Gilliam schließlich einen Dokumentarfilm gedreht.

Terry Gilliam hat wirklich kein Glück. Denn sein „Dr. Parnassus“ sollte der letzte Film sein, an dem Heath Ledger mitarbeitete. Er starb mitten während der Dreharbeiten, und das Projekt drohte durch seinen überraschenden Tod zu scheitern. Doch der leidgeprüfte Regisseur wusste Rat: In der ersten Hälfte des Fantasy-Films wird die Hauptfigur von Heath Ledger gespielt, danach lässt Gilliam ihn dreimal durch einen Zauberspiegel gehen – und jedes Mal sieht er danach anders aus. Die drei anderen Tims werden von Jude Law, Johnny Depp und Colin Farrell verkörpert. Und zwar unentgeltlich. Sie wollen ihre Gage Heath Ledgers Töchterchen
Matilda Rose spenden.
