US-Medien berichten über Nadja Benaissa

von Jessica Mazur
Es kommt nicht oft vor, dass die amerikanischen Medien über deutsche Celebritys berichten, doch der Prozessauftakt gegen Nadja Benaissa ist ohne Frage eine Ausnahme. Egal ob 'New York Times', 'LA Times', 'Huffington Post' oder den 'FOX News', sie alle berichteten heute über "the german pop singer".
Wohin man auch schaute, das Gesicht der 'No Angeles'-Sängerin war überall, und mittlerweile sind viele Amerikaner über Nadja und die Anschuldigungen, die gegen sie erhoben werden, bestens informiert. Doch während die Medien in erster Linie darüber berichten, wie "sorry" Nadja ist, dass sie ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte - obwohl sie wusste, dass sie mit HIV infiziert ist - kennen die Menschen hier in den Staaten kein Pardon für das Verhalten der 28-Jährigen. Auch wenn es in Deutschland nicht gesetzlich festgelegt ist, dass man als HIV-Infizierter seinem Geschlechtspartner von der Viruserkrankung in Kenntnis setzen muss, und die US-Medien von Stellungnahmen der Deutschen AIDS-Hilfe berichten, die dem Kläger eine Mitschuld geben sollen, so ist die Meinung der Leser hier eindeutig und unmissverständlich: Nadja Benaissa gehört in den Knast! "Dieses Frauenzimmer gehört eingesperrt. Für immer!" schreibt zum Beispiel ein Leser der 'New York Times' rigoros. Ein anderer fügt hinzu: "Der Mann mag einen Fehler begangen haben, als er keinen Kondom benutzte, doch die deutsche Sängerin hat ein Verbrechen begangen. Dafür muss sie bestraft werden." Im Board der 'Huffington Post' ist ein Leser der Ansicht, was Nadja getan hat ist "wie Mord, nur langsamer.".
Auch wenn immer wieder zu lesen ist, dass viele Nadja "gorgeous" finden, so konnte ihr hübsches Äußeres die amerikanischen Gemüter nicht beschwichtigen. Ständig ist zu lesen: "Ein 'I'm so sorry' reicht einfach nicht aus. Miss Benaissa gehört bestraft. Und das nicht zu knapp." Bis zur Urteilsverkündung am 26. August sind noch mindestens vier weitere Verhandlungstage angesetzt. Fest steht schon jetzt, selbst von den Amerikanern wird der Prozess weiterhin verfolgt. So oder so wird das Urteil auch in den US-Medien für Schlagzeilen sorgen.
Aufgrund der weltweiten Berichterstattung klingt es deshalb fast wie Ironie, dass Nadja während ihrer Aussage am Montag erklärte: Ein Grund, warum sie ihre HIV-Infizierung geheim halten wollte, sei der gewesen, dass sie ihrer kleinen Tochter nicht "die Öffentlichkeit antun" wollte. Ein Vorhaben, das ohne Frage gänzlich in die Hose ging.
Viele Grüße aus Lalaland sendet Jessica Mazur
