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'Tron Legacy'

Vier von fünf Punkten

28 Jahre nachdem 'Tron' neue Maßstäbe im Bereich der SciFi-Filme setzte, tritt Altstar Jeff Bridges erneut als Kevin Flynn vor die Kamera. Doch gibt es in dieser Fortsetzung einen Generationenwechsel: Bridges spielt nicht mehr die Hauptrolle im Sequel des Kultklassikers von 1982. In 'Tron Legacy' (Regie: Joseph Kosinski) ist die mit dem 26-jährigen Newcomer Garrett Hedlund (bislang nur aufmerksamen Zuschauern aufgefallen in 'Vier Brüder' oder 'Eragon') besetzt, der Sam Flynn - den Sohn des Computerspiele-Entwicklers - mimt. Die Verjüngungskur wird zudem noch dadurch visualisiert, dass der 61-jährige Bridges in dieser Fortsetzung einer jüngeren Ausgabe seiner selbst gegenüber steht. Um die Figur Clu darzustellen, die der junge Kevin Flynn als exakte Kopie seiner selbst erstellt hatte, wurde mit Hilfe aufwändiger Technologie eine jüngere digitale Version von Jeff Bridges erstellt, mit deren Hilfe die Zeit gewissermaßen zurückgedreht wurde. Doch der Reihe nach:

Nachdem sein Vater 1989 plötzlich und unter mysteriösen Umständen verschwunden war, erhält der mittlerweile erwachsene Sam Flynn Besuch vom alten Freund seines Vaters, Alan Bradley (Bruce Boxleitner), der eine Nachricht von Kevin Flynn erhalten hat. Sam hegt die Hoffnung, sein Vater könnte doch noch leben und macht sich auf in Kevin Flynns ehemaliges Büro, eine verstaubte Spielhalle aus den Achtzigern. Im Keller entdeckt Sam eine geheime Tür hinter dem Computerspiel 'Tron' in der Wand. Kaum öffnet Sam diese Türe, beginnt ein unvorstellbares Abenteuer.

Sam wird in eine digitale Welt - das sogenannte Raster - gesaugt, in welcher er als Gladiator um sein Leben kämpfen muss. Mit Space-Mopeds und digitalem Diskuswerfen wird hier ordentlich Gas gegeben - so stellt man sich die Olympischen Spiele 2032 in 3D vor. Dabei trifft er auf eine Art allmächtigen Imperator, der unter seiner Maske das Gesicht von Sams Vater zum Zeitpunkt seines Verschwindens trägt.

Doch Sam bekommt gleich den nächsten Dämpfer. Es handelt sich nicht um den lang vermissten Kevin Flynn, sondern um dessen Alter Ego Clu, das Sam vernichten will. Gerettet wird er von Quorra, gespielt von Olivia Wilde. Sie bringt ihn außerhalb des Rasters in den Outlands in Sicherheit. Dort trifft Sam dann doch endlich auf seinen tot geglaubten Vater, der seit seinem Verschwinden in der digitalen Welt lebt und von dort auch nicht entkommen kann.

Gemeinsam mit Quorra versuchen Vater und Sohn der Schreckensherrschaft von Clu, der seine Macht auch auf die reale Welt ausdehnen will, ein Ende zu bereiten und aus der digitalen Sphäre zu fliehen. Doch die Zeit rennt ihnen davon...

Altstar Jeff Bridges überzeugt - Newcomer Garrett Hedlund ist sehr nett anzusehen

Die Handlung des Films ist ein wenig flach und konstruiert. Anklänge an 'Star Wars' sowie eine leicht verquaste Mischung aus Politik und Religion können nicht wirklich überzeugen. Interessanter ist da das Zusammenspiel des alten Hasen Jeff Bridges mit dem Newcomer Garrett Hedlund, die überzeugend Vater und Sohn verkörpern und zugleich auch zwei Generationen von Darstellern repräsentieren. Jeff Bridges spielt gewohnt routiniert, der Newcomer Garrett Hedlund ist vor allen Dingen wirklich nett anzusehen. Auf der Seite der Youngster zeigt 'Dr.House'- Darstellerin Olivia Wilde als Quorra eine größere Bandbreite an schauspielerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Zwischen den Altersklassen steht Michael Sheen, der in der Rolle des irren Nachtclub-Betreibers Castor echte Highlights setzt.

Wenngleich der Plot nicht wirklich tiefgreifend ist, ist diese Gegenüberstellung zweier Generationen eine gelungene Anknüpfung an den Vorläufer nach immerhin 28 Jahren - ein 'Generationenwechsel', der sich im Übrigen auch in der visuellen Umsetzung des Sequels zeigt. Der neue Look ist schicker und gelackter, die Effekte sauber umgesetzt. Der grandiose elektronische Soundtrack von Daft Punk und die beeindruckende 3-D-Technik, die nur im 'Raster', nicht aber in der realen Rahmenhandlung eingesetzt wird,) lassen den Zuschauer völlig in diese digitale Welt eintauchen. Allein die virtuelle 'Wiederauferstehung' des jungen Jeff Bridges als Clu ist zwar anfänglich eine beeindruckende optische Überraschung, nutzt sich dann jedoch recht schnell ab. Die Mimik des digitalen Bridges kann im Vergleich zum realen Darsteller in der Rolle des alten Flynn auf Dauer nicht überzeugen. Dennoch ist 'Tron Legacy' für Fans bombastischer 3-D-SciFi-Filme ein Muss - und selbst wenn man nicht wirklich zu den Liebhabern dieses Genres gehört, wird man gut unterhalten.

Von Kirsten Hahn

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