3 von 5 Punkten
Ist es ein Auto? Ein Flugzeug? Ein Kopierer? Nein, die Transformers! Teil drei der kämpfenden Blechmaschinen liefert neue Superlativen zuhauf: Mit Rosie Huntington-Whiteley eine superheiße Newcomerin als Hauptdarstellerin, galaktische Schlachten bis rauf zum Mond, neue blutrünstige Bösewichte und diverse namhafte Nebendarsteller – alles obendrein in 3D. Was will der Zuschauer noch mehr? Einen funktionierenden Plot! Den lässt Michael Bay ('Bad Boys’, 'Armageddon’ 'Bad Boys II') in 'Die letzte Bastion der Erde‘ nämlich vermissen und liefert deshalb nur Kino-Magerkost.
Vor allem die erste Hälfte des 157 Minuten langen Actionfeuerwerks ist eine echte Enttäuschung und könnte man getrost wegtransformieren. Sei es die bedingt lustige Jobsuche von Weltenretter Sam Witwicky (solide gespielt von Shia LaBeouf) oder die verwirrende Suche (von Tschernobyl bis zum Mond) nach einem außerirdischen Artefakt, welches auf keinen Fall in den Besitz der bösen Decepticons gelangen darf. Im Gegensatz zu der rasiermesserscharfen Darstellung der Transformers, greift inhaltlich nicht jedes Rädchen ins Andere. Zuweilen fällt sogar die elementare Unterscheidung zwischen Gut und Böse ziemlich schwer.
Rosie Huntington-Whiteley kaum besser als Megan Fox
So outet sich der einstige Anführer der Autobots, Sentinel Prime, als Überläufer und verbündet sich mit den Decepticons. Gemeinsam wollen sie die Menschheit versklaven, damit diese ihre zerstörten Heimatplaneten Cybertron wieder aufbauen. Dagegen kämpft das alte Bündnis zwischen Menschen und Autobots, um nichts weniger als das Überleben. Gemeinsam müssen Sam und seine Freundin Carly Spencer (gespielt von Rosie Huntington-Whiteley) nicht nur die übermächtigen Decepticons bekämpfen sondern auch Carlys fiesen Boss Dylan Gould (gespielt von Patrick Dempsey). Wie in Teil 1 und 2 erhält Sam wieder Unterstützung von seinen alten Kampfgefährten Bumblebee, Optimus Prime und Spezialeinheiten des Militärs.
Nach zähem Beginn drückt Regisseur und Blockbuster-Garant Michael Bay im zweiten Teil des Films so richtig auf die Tube. Es folgt Gefecht auf Gefecht und Explosion auf Explosion. Vor allem die Highspeed-Rutschpartie durch einen umkippenden Wolkenkratzer macht dank 3D richtig Spaß. Der Zuschauer muss dabei fast ans Atemholen erinnert werden, weil schlicht keine Zeit dafür bleibt. Trotz gewaltigem Finish bleibt der dritte Teil der Transformers-Saga weit hinter seinen beiden Vorgängern zurück. Die Story gibt einfach nicht mehr her, daran ändern auch die neuen Nebendarsteller John Malkovich (glänzt als komplett durchgeknallter Boss von Sam Witwicky) und Patrick Dempsey nichts. Selbst der Tausch der beiden Sexbomben für die weibliche Hauptrolle verpuffte wirkungslos. Denn der einzige Unterschied zwischen Megan Fox und Rosie Huntington-Whiteley ist allein die Haarfarbe.
Alle Fans von bildgewaltigen Action-Krachern mit einer Vorliebe für heiße Bräute sind in 'Transformers 3' bestens aufgehoben, sofern sie mit ihrer 3D-Brille auch über massive inhaltliche Schwächen hinwegsehen können.
Von Benjamin Seebach