"Du weißt, dass du sterben wirst. Du musst dir nur überlegen, wie du sterben wirst"

Keine Angst vor dem Tod: Tina Turner war "bereit, wenn die Tür sich öffnet"

Tina Turner hatte keine Angst vor dem Tod.
Tina Turner hatte keine Angst vor dem Tod. © picture alliance

„Ich möchte nicht krank aus dem Leben kriechen, ich möchte einfach gehen“, sagte Tina Turner 2018 in einem Interview mit der Zeit. Und das tat sie: Am 24. Mai 2023 schied die Rockröhre mit 83 Jahren aus dem Leben. Während die Welt um die Ausnahme-Künstlerin weint, hatte Tina ihrem Lebensende immer schon gefasst entgegen geblickt. In ihrem damaligen Interview sprach sie offen über ihre Krankheiten - und darüber, warum der Gedanke ans Sterben nie Angst in ihr auslöste.

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Tina Turner wollte nicht "krank aus dem Leben kriechen"

Als Tina Turner 2018 mit der Zeit sprach, hatte sie sich gerade das Becken gebrochen – gleich doppelt. Ein weiterer Eintrag in ihrer ausufernden Krankenakte: 2013 ein Schlaganfall, 2016 die Diagnose Dickdarmkrebs, 2017 eine Nierentransplantation – und nicht zu vergessen die Verletzungen, die ihr gewaltätiger Ex-Mann Ike Turner während ihrer Ehe beigebracht hat. Doch Tina verzweifelte an diesen gesundheitlichen Rückschlägen nie – sie machten sie nur stärker. „Ich kann damit gelassen umgehen. Vielleicht hat es mir geholfen, dass ich ein schweres Leben hatte“, sagte sie über ihre Krebsdiagnose. Ihr Leben an der Seite ihres Manns Erwin Bach sei „perfekt“ gewesen, sagte sie damals.

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Hat sie in den Jahren, in denen sie so viel krank war, auch daran gedacht, dass sie jetzt stirbt? „Für mich war und ist der Gedanke, dass ich sterbe, in Ordnung. Ich habe lange gelebt. Glauben bereitet dich vor auf den Tod. Du weißt, dass du sterben wirst. Du musst dir nur überlegen, wie du sterben wirst“, antwortete Tina Turner auf diese Frage im Interview. Sie wolle nicht „krank aus dem Leben kriechen“, sondern einfach gehen. Deshalb war sie auch Mitglied bei einem Sterbehilfeverein in der Schweiz.

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Tina Turner ist tot
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Tina war "bereit, wenn die Tür sich öffnet"

Sie sei „bereit, wenn die Tür sich öffnet“, sagte Tina Turner 2018 damals über ihren Tod. Als praktizierende Buddhistin glaubte sie aber daran, dass er nicht das Ende ist: „Es ist eine andere Dimension, in die wir gehen. (...) Wir gehen und machen eine Pause. Und dann kommen wir zurück, hierher oder in ein anderes Land – und dann legen wir wieder los.“

2020 erklärte Tina ihre spirituelle Sicht auf das Sterben noch einmal ausführlich in einem ihrer letzten Interviews. Dem Schweizer Magazin Blick gegenüber sagte sie: „Unsere Haltung zum Tod hat großen Einfluss auf unsere Einstellung zum Leben. Der buddhistische Weg besteht darin, den Tod nicht zu fürchten, sondern ihn als natürlichen Teil des Lebenskreises zu sehen.“ „So wie der Schlaf uns auf die Aktivitäten des nächsten Tages vorbereitet, kann der Tod als ein Zustand gesehen werden, in dem wir ruhen und Kraft schöpfen für ein neues Leben“, glaubte die damals 80-jährige Tina. Diese Sicht auf Leben und Tod empfände sie als „sehr natürlich und beruhigend“. (csp)

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