Tim Schou rudert nach ESC-Skandal (halb) zurück

Als Dänemark von den Niederlanden zwölf Punkte bekam, flippte Tim Schou, Sänger der dänischen Band 'A Friend in London', dermaßen aus vor Freude, dass er der niederländischen Jurorin Mandy Huydts entgegenschmetterte: "Ich will Dich f***en!" Mit dieser Bemerkung löste er einen Skandal aus, über dessen Heftigkeit er wohl selbst entsetzt war.

Oh, oh - was hat er da nur losgetreten! Einen Tag nach seiner 'I wanna f*** you'-Entgleisung versuchte sich Tim Schou in Schadensbegrenzung. Er habe einfach nicht darüber nachgedacht und nach der Show gleich versucht, sich bei Mandy zu entschuldigen. Außerdem hätte man ihn falsch verstanden. "Ich habe nicht Mandy oder die Niederlande gemeint", sagte er der dänischen Zeitung 'Ekstra Bladet'. "Ich habe gesagt: 'I wanna f*** you, Europe'." Ach sooooo, na dann muss er sich jetzt wohl bei uns allen entschuldigen...
Dies war aber nicht der einzige denkwürdige Moment beim ESC. Auch andere Teilnehmer werden uns in Erinnerung bleiben.

Raphael Gualazzi war der Geschmeidigste von allen. Der Italiener vermittelte Ruhe und Spielfreude pur. Und seine Kreischer, die dann ins Trompetensolo übergingen, werden wohl lange unvergessen bleiben.

Spaniens Sängerin Lucia Perez enterte die Bühne mit Karacho. Ihr Schwung war aber leider nicht mitreißend genug: Er reichte nur für Platz 23.

Evelina Sasenko 'übersetzte' ihren Song zeitweilig auch in Gebärdensprache.

Wer würde sich von diesem Schnuckel nicht gerne in den Hals beißen lassen? Schwedens Sänger Eric Saade wird bestimmt einige Freiwillige finden.

Die österreichische Sängerin Nadine Beiler haute einen mit ihrem vollen Organ um. Die 20-Jährige konnte Jury und Anrufer aber nicht überzeugen: Platz 18. Ob's an der Mireille-Mathieu-Gedächtnisfrisur gelegen hat?

Der russische Sänger begann seinen Auftritt mit Jacke. Der entledigte sich Alexej Vorobjov aber schon bald. Klar, wer wochenlang in der Mucki-Bude geschwitzt hat, will auch zeigen, was dabei rumgekommen ist.

Wer hätte gedacht, dass die ukrainische Sängerin Mika Newton so weit nach vorne kommt (auf Platz 4), wo doch eigentlich jeder nur auf das Kunstwerk starrte, das im Hintergrund entstand?! Doch offenbar haben mehr Menschen als erwartet auch Mikas Gesang wahrgenommen.

Der Franzose Amaury Vassili sang Klassik, trug auf dem Kopf aber eher Grunge-Look. Der Kontrast zwischen Song und Äußerem fand offenbar großen Zuspruch. Der 21-Jährige kam auf Platz 15.

Im Januar 2011 starb der isländische Musiker Sjonni Brink überraschend an einer Hirnblutung. Er hatte das Lied 'Coming Home' eigens für den Song Contest geschrieben und sich schon sehr auf seine Teilnahme gefreut. Nach seinem Tod - er wurde nur 36 Jahre alt - beschlossen seine Freunde, sich zusammenzutun und den Song als 'Sjonnis Friends' zu performen.