Teure Autos am Stück

Teure Autos am Stück
Teure Autos am Stück

von Jessica Mazur

Meine kleine Tournee durch Deutschland hat mich heute nach Wolfsburg in die Autostadt geführt. Jaja, ich weiß. Autostadt? Klingt erstmal wenig aufregend. Deshalb war meine erste Reaktion, als mir meine Motoren-liebende Hälfte den Vorschlag machte auch: Thanks, but NO thanks.". Schließlich ist mein Interesse an Autos in etwa so groß wie das von Victoria Beckham an Schwarzwälder Kirschtorte mit Sahne und meine Antwort auf Fragen wie Und was fährt der für einen Wagen?" lautet in der Regel Ein Rotes." oder Ein Grünes." Umso erstaunter war ich, dass mir der Gang durch die Autostadt in Wolfsburg tatsächlich großen Spaß gemacht hat. Mir und gut 6.500 anderen Besuchern auch, denn so viele Menschen besuchen den automobilen Themenpark täglich. Damit ist die Autostadt in Wolfsburg nach dem Phantasialand in Brühl der meist besuchteste Themenpark Deutschlands. Wow, ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es täglich doch so viele Männer gibt, die es schaffen, sich bei der Tagesplanung gegen ihre Frauen durchzusetzen... ;-).

Aber wie gesagt, SO schlimm, war der Besuch dann gar nicht, ganz im Gegenteil. In der Autostadt kann man nämlich nicht nur in elektrisch betriebenen Mini-Beetles seinen allerersten Führerschein machen (okay, okay, diese Attraktion ist eigentlich nur für Kinder, aber ich konnte mich einfach nicht bremsen, ebenfalls einmal in die Mini-Autos zu hüpfen, um mich zu fühlen wie Dirk Nowitzki in einem Smart), man kann auch Autos aus dem 19. Jahrhundert bewundern, die teilweise nur über drei Räder oder einem Lenkrad verfügen, bei dem man zuerst die Zündung und die Öl-/Benzinmischung einstellen musste, bevor es losgehen konnte (und unsereins hat schon Probleme beim Einparken...), und wir durften eins der schnellsten und teuersten Autos der Welt begutachten: einen komplett versilberten Bugatti Veyron.

Dass es sich bei dem Wagen um eine Besonderheit handeln muss, war mir spätestens klar, als der Blick meines Freundes beim Betreten des Raumes einen ähnlich verklärten Ausdruck annahm wie mein eigener beim Anblick eines Manolo Blahnik Pumps, dass das gute Stück allerdings 1,4 Millionen(!) Euro kostet, haute mich dann doch um. 1,4 Millionen Euro? Wer gibt denn bitte schön soviel Geld für ein Auto aus? Eine ganze Menge Leute, denn 250 der auf 300 limitierten Autos sind bereits verkauft, u.a. an ein paar Scheichs in Dubai und P.. Diddy. Manche Leute haben eben wirklich zu viel Geld. Mich wundert es allerdings sehr, dass ich den Bugatti noch gar nicht auf den Straßen LAs gesehen habe, denn schließlich hat das Ding 1001 PS. Einmal kräftig aufs Gas gedrückt und schon hat man (oder Frau) das Facelift gleich gratis dazu...;-)

Den Geländeparcours der Autostadt konnten wir dann leider nicht mehr testen, denn die Warteschlange war einfach zu lang und wir hatten ja schließlich noch etwas vor. Auf dem Weg zu VW hatte ich nämlich mehrfach Wegweiser Richtung Designer Outlet Center gesehen, dem ich natürlich dringend einen Besuch abstatten musste. Für den Rest des Tages durfte meine Motoren-liebende Hälfte mir dann also die Einkaufstaschen tragen. Tja, es geht doch nichts über ausgleichende Gerechtigkeit...;-)

Viele Grüße aus Wolfsburg sendet Jessica Mazur

 

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