Am Ende kämpft sie mit den Tränen
Manchmal lächelt Teresa Enke vorsichtig und ein wenig verlegen. So, als wenn sie sich nicht recht trauen würde. Sie weiß, dass die Menschen auf sie schauen. Es ist der erste öffentliche Auftritt, bei dem die 34-Jährige über die Zeit nach dem Suizid ihres Mannes spricht, über ihr Leben als Witwe und ihre Arbeit bei der Robert Enke-Stiftung. Sie ist Vorstandsvorsitzende und will über das Thema Depression aufklären - jene Krankheit, an der ihr Mann litt und die ihn in den Tod trieb.
"Es ist ein großer Begriff, aber es geht auch um Enttabuisierung", erklärt die Frau, die mit ihrem Schritt in die Öffentlichkeit am Tag nach Robert Enkes Tod die Menschen beeindruckt und berührt hat. "Er hatte Angst, dass das rauskommt", hatte sie damals bei einer bewegenden Pressekonferenz über die Krankheit des Keepers berichtet. Jetzt sagt sie: "Wir wollen erreichen, dass sich keiner mehr schämen muss."
Vorsichtig tastet Teresa Enke sich ins Leben zurück, in ein Leben ohne Robert und ohne Fußball. "Ich war natürlich noch nicht im Stadion", sagt sie. Doch das Abschneiden des Vereins, bei dem ihr Mann zur Nummer eins der Nationalmannschaft wurde, das verfolgt sie weiter. Über den späten Klassenverbleib von Hannover 96 habe sie sich gefreut: "Ich bin sehr, sehr froh und glücklich, dass sie es geschafft haben", sagt sie. "Zu einigen Spielern und Frauen habe ich noch Kontakt." Irgendwann will sie auch wieder ins Stadion, wo im vergangenen Jahr, am 15. November, bei einer Trauerfeier rund 40.000 Menschen Abschied von Robert Enke nahmen. "Irgendwann, wenn ich es emotional schaffe".
(Foto: dpa)