Teresa Enke: "Ich vermisse meinen Mann jeden Tag"

Teresa Enke
Teresa Enke: So geht es der Ehefrau von Torwart Robert Enke vier Jahre nach dem Selbstmord ihres Mannes. © picture alliance / Geisler-Fotop, Clemens Niehaus/Geisler-Fotopres

Vier Jahre nach Robert Enkes Selbstmord

Der 10. November 2009 war wohl einer der schwersten Tage im Leben von Teresa Enke. Es ist der Tag, an dem sich ihr Mann und Nationaltorhüter Robert Enke an einem Bahngleis das Leben nahm. Für seine Frau war es der zweite Schicksalsschlag in ihrer Familie: Bereits drei Jahre zuvor war ihre zweijährige Tochter an einem Herzfehler gestorben. Jetzt erzählt Teresa Enke wie es ihr heute geht und sie gesteht: "Ich vermisse meinen Mann jeden Tag!"

Teresa Enke geht es wieder besser, sie redet gerne über ihren Mann Robert, wie jetzt in einem aktuellen Interview mit der Zeitschrift 'Gala'. Zudem leitet sie die Robert-Enke-Stiftung, welche vom DFB, der DFL und Hannover 96 gegründet wurde und eng mit dem Thema Depression verknüpft ist. Aber auch herzkranken Kindern wird geholfen. Zwei Krankheiten, die Teresas Enke maßgeblich verändert haben. Doch die 37-Jährige hadert nicht, sondern will nach vorne blicken und helfen: "Ich möchte dem Ganzen, was passiert ist, einen Sinn geben. Und das mache ich durch die Arbeit. Ich möchte meine Erfahrungen weitergeben und etwas aufbauen, etwa Ansprechstellen für Betroffene."

Wichtig beim Umgang mit dem Tod ihres Mannes und ihrer Tochter Lara ist Enke der Humor: "Ich habe schwarzen Humor. Damit erschrecke ich manchmal eher die anderen als sie mich." Überhaupt sind Teresa Enke bei ihrer Arbeit für die Enke-Stiftung beide geliebten Menschen immer noch nahe. "Ich rede gerne über Lara und Robert. Die gehören dazu, deswegen ist das nicht schlimm", sagt sie, gesteht aber auch: "Ich vermisse meinen Mann und meine Tochter jeden Tag, und das wird mein Leben lang so bleiben."

Teresa Enke will nach vorne blicken

Dennoch will die 37-Jährige nach vorne blicken und das Leben anpacken: "Ich lächle oft, selbst am zurückliegenden Todestag wurde gelächelt, da saß ich nicht nur mit einer Trauermiene da." Denn in solchen Situationen, so erzählt sie, "sehe ich noch einmal, was dieser Mensch für die anderen bedeutet hat. Es ist auch für mich schön, dass Robert so beliebt war und nach wie vor ist."

Mit Blick auf ihre vierjährige Tochter, die ihr Mann und sie nur ein halbes Jahr vor seinem Selbstmord adoptiert hatten, sagt sie: "Ich habe meine Tochter und muss Verantwortung für sie tragen." Auch wenn sie das Wort "Glück" etwas beiseite schiebt, sei sie zufrieden, wenn ihr Kind lacht und glücklich ist.

Für die Arbeit ihrer Stiftung hat Teresa Enke ein ganz besonderes Ziel: "Ein Traum wäre es, wenn es unserer Gesellschaft gelingen würde, eine Depression als eine normale Erkrankung anzusehen, so dass sich niemand mehr versteckt, sondern dass eine notwendige Behandlung beginnen kann."

Bildquelle: dpa

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