Talisco: Album mit hypnotischer Traummusik

Talisco: Album mit hypnotischer Traummusik

Talisco: Debüt-Album 'Run' erscheint am 12.09.2014

Zwischen Ruhe und Unruhe, Sicherheit und Vergänglichkeit, Sehnsucht und Beständigkeit: Diesen Gegensätzen verdankt das Talisco-Debüt „Run“ seinen besonderen Reiz. Es verbindet hypnotische Elektrohymnen und die Weite der Americana zu einer hypnotischen Traummusik, die gewaltige Räume aufmacht. Eine Musik, die nie so richtig greifbar oder einzuordnen ist – und gerade diesem Umstand ihre Einmaligkeit verdankt.

Kein Wunder: Orte, Namen und Jahreszahlen spielen keine große Rolle im Koordinatensystem von Talisco. Geboren in Bordeaux, hat er eigentlich immer schon irgendwie Musik gemacht. Seit der Kindheit spielte er die Platten von Beck und den Beastie Boys, bis ihre Musik in seine DNA überging. Heute kann er sich jedenfalls nicht mehr so richtig daran erinnern, wann er tatsächlich angefangen hat, ein Instrument zu lernen. „So lange ich denken kann, habe ich an Musik gearbeitet und mich mit der Gitarre beschäftigt“, sagt Talisco. „Meinen ersten Song habe ich mit 13 geschrieben, meine Eltern waren da ein wichtiger Einfluss.“

Schon damals war da aber auch diese Sehnsucht: Ein Jahr lebte Talisco in Montreal, eines in Spanien, vor neun Jahren verschlug es ihn schließlich nach Paris. Dort fühlt er sich heute zu Hause. Und in seinem Pariser Heimstudio hat er nun auch „Run“ aufgenommen, was man dieser Musik unbedingt anhört. Denn was die elf Songs auf Taliscos erstem Album vor allem eint, ist ein gewaltiges Sehnsuchtsmoment, ein großer Sinn für Romantik. Ob gewollt oder ungewollt: Paris durchdringt diese Musik in jeder Sekunde.

Multi-Instrumentalist Talisco ist ein genialer Arrangeur, der mit viel Gefühl und feinem Sinn für Texturen in endloser Fleißarbeit Schicht um Schicht aufeinanderlegt. Daraus ergibt sich eine kinematographische Breite, die Taliscos Musik zwischen der flirrenden Sehnsucht eines Chris Isaac („Sorrow“) und der geheimnisvoll-beklemmenden Traumwelt eines David Lynch-Films („Follow Me“) changieren lässt. Allerdings beschränkt sich das filmische Element bei Talisco vor allem auf die musikalische Seite: „Die Leute vergleichen meine Musik mit Filmen, aber im Prinzip trifft das die Wahrheit nicht. Es geht in diesen Songs nicht um mich oder darum, irgendwelche Geschichten zu erzählen. Sondern ich übersetze meine Gefühle in Worte. Es geht um Abenteuer, Liebe, Freiheit.“

Dazu passend, tragen die Songs auf „Run“ knappe Namen: „Glory“,„Reborn“, „Everyone“, „Lovely“. Titel, die Taliscos Imagination entstammen – und gerade deshalb maximalen Raum für die Imagination des Hörers lassen. Ganz nach dem Motto der Kernzeile des Album-Openers „Your Wish“: „There is no fixed rules on the way we see life.“ Auch dieser Song folgt natürlich keinen strengen Regeln, sondern changiert von einer Indie-Electro-Hymne im Stile von Phoenix zu sparsamem Folk – und wieder zurück. Insofern passt Talisco natürlich bestens zum Ansatz des legendären und soeben wieder gegründeten Labels Virgin, dessen erste Veröffentlichung „Run“ ist. Bereits in der Vergangenheit war etwa der Dream-Pop der französischen Grenzgänger von Air bei Virgin erschienen, mit denen Talisco wiederum befreundet ist.

Talisco ist ein Instinktmusiker, der mit einer wahnsinnigen Ernsthaftigkeit die Vision von seiner Musik vorantreibt. Erfüllt hat sich diese Vision mit „Run“, einem Meisterwerk des modernen Dream-Pop.

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