Von Laura Hatko
"Ich bin ein Fan von Privatleben. Ich muss nicht immer meine 'Fresse' in die Kamera halten. Das ist nicht mein Ding", erklärt der 34-Jährige im Interview. Deutschlands Lieblings-Geiger weiß, wie es geht: "Wenn man nicht möchte, dass die Leute wissen, was man tut, dann erzählt man es nicht. Das ist ein wunderbares Konzept.“ Die meisten Leute, die man in den Zeitschriften sehen würde, hätten sich persönlich dazu entschieden, sich ablichten zu lassen. "Ich passe auf, dass ich nicht so in diese Szenelokale, Szeneclubs gehe, wo man natürlich genau weiß, dass da viele Menschen sind, die an Social Media interessiert sind. Ich glaube, wenn man das mit ein Stück weit Paranoia macht, kommt da auch nichts raus“, heißt es weiter.
Proben, Auftritte, Interviews: Viel Zeit für sich bleibt Garrett ohnehin nicht. Doch das ist der Star-Geiger, der bereits im Alter von vier Jahren seine erste Geige geschenkt bekommen hat, aus seiner Kindheit auch nicht anders gewohnt. Schon früh musste er lernen, Abstriche zu machen. "Ich habe sicherlich hier und da ein bisschen verzichtet. Auf Momente, die ich vielleicht gerne auch mit Menschen verbracht hätte. Dann habe ich den Beruf vorgezogen", erklärt sich der Frauenschwarm. "Im Nachhinein war das immer richtig. Ich bin so ein Arbeitstier", fügt er hinzu.
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Auch die Liebe kommt in seinem Leben manchmal ein wenig zu kurz. Denn auch wenn man es eigentlich nicht glauben mag, der berühmte Geiger ist immer noch zu haben. Seine Erklärungsversuche, warum es in den letzten Jahren bei ihm nicht funken wollte, liegen auf der Hand: "Es hat sich nicht ergeben. Ich habe selber vielleicht auch nicht die Zeit. Vielleicht habe ich mich auch nicht genug bemüht oder vielleicht hat sich jemand nicht genug um mich bemüht", so Garrett. Aber das wichtigste sei, dass man gesund bleibe und Spaß am Leben habe. Alles andere wäre dann nebensächlich. Und überhaupt würde er nicht nachts im Bett liegen und darüber grübeln, wie seine Traumfrau aussehe. "Das habe ich noch nie gemacht", erklärt er. Eine Sache sei aber schon wichtig, um sein Herz zu erwärmen: Motivation. Denn er liebe Menschen, die motiviert durchs Leben gehen.
Verständlich, als absoluter Perfektionist will er schließlich immer aus sich selbst das allerbeste herausholen. Dabei macht er sich selbst manchmal am meisten Stress: "Da muss man natürlich aufpassen. Es gibt Situationen, wo ich mir selber sehr, sehr viel Druck mache. Da muss ich auch lernen, ein bisschen weniger intensiv mit mir umzugehen."
Auch wenn Garrett der Erfolg sekundär ist, zahlt sich seine harte Arbeit aus. 2013 kassierte er in der Kategorie 'Klassik' den begehrten Bambi. Und auch 2014 konnte er sich für sein Album 'Garrett vs. Paganini' als Bestseller des Jahres einen Echo abstauben. Doch darauf kommt es dem Crossover-Geiger nicht an. "Ich wollte nie Karriere machen. Karriere ist für mich so ein Begriff, da kann ich überhaupt nichts mit anfangen. Aber: Etwas zu machen, was einem Spaß macht und womit man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, so viel Glück muss man erst einmal haben", berichtet der 34-Jährige.
Sein Geheimnis, um bei dem ganzen Rummel um seine Person auf dem Boden zu bleiben?! Ganz einfach: "Arbeiten. Und sich selber weiterentwickeln." Und genau das wünscht er sich für die Zukunft, wobei das mit dem Planen so eine Sache bei ihm sei: "Wenn ich versuche, mehr in mein Leben in dem Moment hereinzulassen, dann werde ich so ein bisschen panisch, dass ich das alles nicht so hinbekomme", schildert Garrett. "Aber natürlich bin ich nächstes Jahr mit zwei Tourneen unterwegs." Na dann, dürfen sich die Fans ja freuen.
Bildquelle: RTL / RTL.de