Skrupellose Paparazzi verängstigen Promi-Sprößlinge

von Jessica Mazur
Vor kurzem erschienen Fotos in der Presse, die den kleinen Kingston Rossdale ganz verheult am Flughafen von Los Angeles auf dem Arm seiner Mama Gwen Stefani zeigten. Da der Zweijährige trotz seiner Krokodilstränen wie immer total niedlich aussah, war mein erster Gedanke: "Och, wie süß!" Wie sich herausstellte, war an dem Bild aber eigentlich nichts Süßes dran, denn es wurde bekannt, dass der Kleine anfing zu weinen, weil ihm das gute Dutzend Paparazzi, die mal wieder am LAX lauerten, um Gwen und ihrer Familie abzulichten, Angst machte. Kein Wunder, 15 Kameras im Gesicht sind für ein Kind bestimmt nicht angenehm. Die Situation am Flughafen war natürlich keine Seltenheit. Erst kürzlich sagte Gavin Rossdale in einem Interview mit der 'US Weekly', dass sein Sohn Kingston die ersten neun Tage seines Lebens von den Fotografen verschont wurde (die Zeit, die er mit Mama Gwen im Wochenbett verbrachte nämlich) und seitdem permanent in der Öffentlichkeit fotografiert wird. Kingston Rossdale ist da natürlich kein Einzelfall, anderen Celebrity-Kids, wie Suri Cruise, Jayden James und Sean Preston oder den Jolie-Pitt Zöglingen geht es da genauso: wann immer sie das Haus verlassen, stehen die Fotografen Spalier. Die Tatsache, dass Celebrity-Kinder so gefragt sind wie nie, mehrmals jährlich die Cover der US-Magazine schmücken und es Listen wie die des Forbes Magazines gibt, die jedes Jahr die "einflussreichsten Hollywoodkinder unter fünf Jahren" küren, verstärkt den Versuch der Fotografen, die Kleinen so oft wie möglich abzulichten natürlich nur noch mehr - denn allen ist klar: mit den Fotos der Promi-Kids ist derzeit viel, viel Geld zu machen.
Dennis Zine, ein Mitglied des Stadtrats von Los Angeles, versucht jetzt, die Situation etwas zu entspannen, indem er der Stadt ein neues Paparazzi-Gesetz vorgelegt hat. Das Gesetz sieht vor, dass die Fotografen künftig einen Sicherheitsabstand zu Schulen, Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen einhalten müssen. Der Mann hofft damit, die "chaotische Situation in Hollywood", die teilweise vor diesen Einrichtungen entsteht und über die Celebrities und Anwohner immer wieder Beschwerde einreichen, etwas zu verbessern. Sollte das Gesetz durchgesetzt werden, bedeutet das, dass Paparazzi künftig Distanz zu Schulhöfen und Kindergärten einhalten müssten und den Stars nach einer Entbindung oder in einem Notfall, wie bei Britney Spears mit Sohnemann Jayden James vor zehn Tagen, nicht mehr vorm Krankenhaus auflauern dürften. Netter Nebeneffekt: da natürlich auch die Praxen der Schönheitschirurgen zu den medizinischen Einrichtungen zählen, könnten die Promis in Zukunft auch ohne entdeckt zu werden ihren Besuch bei Dr. Nip&Tuck vertuschen... ;-)
Ich bin allerdings gespannt, ob sich das Gesetz hier in LA auch durchsetzen lässt. Die Chancen stehen vermutlich nicht sehr gut, wenn man bedenkt, dass ein früheres Anti Paparazzi Gesetz, das forderte, dass zwischen Fotograf und Celebrity immer ein Sicherheitsabstand eingehalten werden muss, bereits abgelehnt wurde.
So oder so: Klein Kingston wird leider auch in Zukunft damit rechnen müssen, am Flughafen von LA von Fotografen empfangen zu werden, denn ein Sprecher der Flughafenpolizei erklärte in dieser Woche bereits, dass die Papaparazzi am LAX, die auf die 60 bis 70 (!) Promis warten, die jeden Tag den Flughafen passieren, keinerlei Gefahr darstellen würden. Hm, Kanye West, der am Flughafen kürzlich in eine Rauferei mit den Fotografen geriet, sieht das vermutlich anders...
Es gilt also auch weiterhin: Jeder, der einmal nach Los Angeles kommt, sollte sich nicht darüber wundern, wenn er sich erstmal durch eine Menge von 20 bis 30 Fotografen quetschen muss, weil gerade mal wieder irgendein Promi erwartet wird. Welcome to Hollywood...;-)
Viele Grüße aus Lalaland von Jessica Mazur
