Zac Efron wieder 17? Moment mal, so lange ist das bei ihm doch noch gar nicht her! Wir können das aufklären: Im Film spielt er im Jahr 1989 einen 17-Jährigen (ja, mit im Nacken langem Eighties-Stufenschnitt), der auf Uni und Basketball-Karriere pfeift, weil seine Freundin schwanger ist - für einen Zac-Efron-Film fast schon versaut, impliziert das doch, dass er minderjährig mit seinem Mädchen Sex ohne Kondom gehabt hat, und das vor der Ehe.
Natürlich tut seiner Filmfigur Mike das 20 Jahre später (nun gespielt vom etwas aufgedunsenen Matthew Perry aus „Friends“) Leid. Er hat das Gefühl, im Leben was verpasst zu haben. Kein Wunder also, dass er und seine Scarlett (nun …) die Scheidung eingereicht haben. Noch mal 17 müsste man sein und alles anders machen!
Tja, Wunsch ist Wunsch, und so wird auf wundersame Weise aus dem untrainierten Matthew Perry wieder Zac Efron mit seinem Sixpack-Bauch. Doch er landet nicht etwa im Jahr 1989, sondern muss sich im Hier und Jetzt mit seinem jugendlichen Look durchschlagen. Und obwohl er Junkfood frisst wie ein Pubertierender, merkt man Mike doch deutlich an, dass er noch denkt wie ein 37-Jähriger.
Jaja, „Zurück in die Zukunft“, „30 über Nacht“ & Co lassen grüßen – und damit auch die üblichen logischen Schwächen des Genres. Die Jetztzeit ist im Jahr 2009 angesiedelt. Wer richtig mitgerechnet hat, weiß, dass Mikes älteste Tochter fast 20 sein muss. Wie kann ihr auf 17 verjüngter Vater dann auf der Highschool mit ihr in eine Klasse gehen? Schwamm drüber. Es ist schon lustig, wie Mike aufbraust, als er mit ansehen muss, dass sich der Boyfriend seiner Tochter im Aufklärungsunterricht mit einer ganzen Handvoll Kondome fürs Wochenende eindeckt.
Dass Mike dann in der Klasse eine feurige Rede gegen Kondome und für Abstinenz hält, wirkt vor dem Hintergrund seiner eigenen frühen Vaterschaft ein wenig verlogen. Aber wie gesagt: Verstand abschalten und über die Gags lachen. Die sind zum großen Teil wirklich sehr nett geraten. Manchmal schießt Regisseur Burr Steers, der nach „Igby“ seinen zweiten Spielfilm vorlegt, zwar übers Ziel hinaus, wenn Mikes Sidekick Ned (Thomas Lennon), ein in den 80ern stehen gebliebener, neureicher 37-jähriger Nerd, der optisch an Alfred E. Neumann aus M.A.D. erinnert, sich an die flotte Schulleiterin ranschmeißt. Aber man lacht trotzdem drüber, der Film hat Tempo und man wird über weite Strecken gut gelaunt unterhalten.
Zac Efron, der bisher in tanzzentrierten Filmen wie „High School Musical“ oder „Hairspray“ schauspielerisch wenig gefordert wurde, beweist viel komödiantisches Talent und überzeugt auch in einer tränenseligen Rührszene. Damit hat er sich endgültig für ernsthaftere Projekte jenseits des Kleinmädchenkinos empfohlen. Seine meist minderjährigen Verehrerinnen werden dem Beau auch weiterhin die Stange halten und in „17 Again“ jede Sekunde verfluchen, in der Mike vom für sie „steinalten“ Matthew Perry gespielt wird. Ihre Muttis hingegen werden sich einig sein: Aus einem so hübschen Kerl wie Zac Efron kann mit 37 niemals ein Matthew Perry werden. Aber warten wir ab, ob Zac Efron dann immer noch in Hollywood mitmischt.
Von Mireilla Zirpins