Sharon Stone hat keinen Bock auf Campen

Sharon Stone hat keinen Bock auf Campen

von Jessica Mazur

Wenn ich hier in meinem Hollywood-Blog über das bunte Treiben in Los Angeles schreibe, dann betrifft das meistens das Leben der Schönen, Reichen und Verrückten der Stadt. Leute, die sich, wie letzte Woche berichtet, für 1.000 Dollar Gesichtscreme kaufen, sich zu Botox-Parties treffen, wie andere Leute zum BBQ und die vielleicht nicht wissen, wo der was ein Walmart ist (Nein, Paris Hilton, im Walmart werden keine Walls hergestellt!), dafür aber in der Lage sind Designernamen wie 'Christian Louboutin', 'Monique Lhuillier' oder 'Gianfranco Ferré' selbst im Schlaf vorwärts und rückwärts herunter zu beten. Diese Leute leben zum Großteil in LA's weltweit bekannten Wohngebieten Beverly Hills, Bel Air, den Hollywood Hills oder Pacific Palisades. Doch leider gibt es hier in der City ja auch das andere Extrem: Gegenden, in denen Familien leben, die sich nicht mal ein Dach über dem Kopf leisten können und deshalb in Sheltern, also in Obdachlosenheimen leben müssen. Und mit ein paar von diesen Familien habe ich das letzte Wochenende verbracht.

 Einmal im Jahr findet in den Bergen von Malibu nämlich das Camp 'Planet Hope' statt. Das Camp wurde ins Leben gerufen von Sharon Stone und ihrer Schwester Kelly Stone und lädt Mütter und Kinder aus den Obdachlosenheimen der Stadt für drei Tage zu einem Camp-Urlaub ein. Während die Mütter in diesen Tagen untersucht, unterrichtet und mit Massagen, Maniküren und Friseurterminen mal so richtig 'gepampert' werden, werden die gut 100 Kinder in Gruppen aufgeteilt und verbringen die drei Tage mit freiwilligen Helfern, wie mir. In diesem Jahr hatte ich die Aufgabe, mich gemeinsam mit einer Freundin um sieben Mädchen im Alter von vier bis sechs Jahren zu kümmern. Puh, ein echtes Stück Arbeit, kann ich nur sagen, denn die Betreuung umfasst nicht nur spielen und basteln, sondern auch duschen, kämmen, ins Bett bringen, verpflegen... das volle Programm eben. Aber in erster Linie hat es natürlich total Spaß gemacht, so viel Zeit mit den Kids zu verbringen und mir persönlich auch eine Menge gebracht.  Denn wenn man Sätze hört, wie "die Kleine darf nicht fotografiert werden, weil die Familie auf der Flucht vor dem Vater ist" oder wenn eine Fünfjährige plötzlich von dem Mann erzählt, der in ihr Haus kam und ihren Bruder erschoss, dann rückt das, gerade in einer Stadt wie Los Angeles, doch Vieles wieder in eine vernünftige Perspektive...

Das Highlights des Camp war für die Mädels übrigens der prominente Besuch, der sich angemeldet hatte, zwei 'echte Prinzessinnen': Miss USA 2007 und Cinderella. Sharon Stone glänzte hingegen an dem gesamten Wochenende mit Abwesenheit, obwohl sie sich doch im letzten Jahr einen der Helfer angelte. Chase Dreyfous, der seit geraumer Zeit an Stone's Seite zu sehen ist, war nämlich auch mal Volunteer in dem Camp. Der Gute ist übrigens erst 24 Jahre alt, klingt als hätte Sharon Stone die Sache mit 'sie solle sich doch mal um die Kinder kümmern' irgendwie falsch verstanden...;-)

Ich für meinen Teil war auf jeden Fall nach drei Tagen im Camp Planet Hope gestern Abend komplett erledigt und wollte nur noch eins: schlafen! Jetzt begreife ich endlich, warum Angelina Jolie und Brad Pitt drei Nannies haben...;-)! Inzwischen bin ich aber wieder einigermaßen erholt und sitze im Flieger Richtung Washington, DC. Dort wird mein Freund morgen in einer Live-Sendung bezüglich der US-Wahlen berichten, was wir so alles auf unserem Roadtrip in der letzten Woche erlebt haben, während ich im Backstagebereich am Bildschirm dabei zu sehen werde, wie Barack Obama  HOFFENTLICH die Wahl für sich entscheidet. I'll keep my fingers crossed...;-) Viele Grüße aus der Kabine der American Airline! Eure Jessica Mazur

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© Bild: Jessica Mazur
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