Samuel Koch: "Selbstmitleid ist nicht mein Ding!"

Erstes Interview nach Unfall
In seinem ersten Interview nach dem verheerenden Unfall bei 'Wetten, dass…?' sagte der verunglückte Wettkandidat Samuel Koch, dass er versuche, das Beste aus seiner Situation zu machen. "Selbstmitleid ist nicht mein Ding", so der 23-Jährige im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Man könne auf jedem Niveau klagen, aber auch auf jedem Niveau glücklich sein.
Die Verzweiflung kehre zurück, wenn er machtlos zuschauen müsse, wenn ihm eine Fliege in die Nase krabbele und er sie nicht verscheuchen könne. Und gerne würde er in einen See springen oder eine Sprossenwand hochklettern. "Ich mache Fortschritte, der Heilungsverlauf hat nie stagniert", sagte Koch weiter. "Im sensorischen Bereich kommt Einiges zurück. Am Pfingstmontag hat mein Bruder bemerkt, wie sich mein kleiner Zeh bewegte. Die ganze Familie tanzte, ein Riesenfest!"
Zudem wisse er das Leben nun mehr zu schätzen als vor dem Unfall, auch wenn er mit der momentanen Situation natürlich nicht zufrieden sei. "Wenn das alles hier klappt hier, dann werde ich das Leben noch mehr genießen als zuvor."
Hoffnung nie aufgegeben
Weiter sagte er, dass er unter derselben Ausgangslage die gleiche Wette noch mal eingehen würde. "Ja, unter den gleichen Voraussetzungen ja", so Samuel im Interview, das im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt wurde. "Würde ich wissen, was passiert, wäre ich ja doof, wenn ich die noch mal machen würde. Aber im Prinzip gab es keinen Grund, der mich aufhalten hätte müssen", so der 23-Jährige.
"Ich bin mindestens 500 bis 600 Mal über so ein Auto gehüpft ... Jeder Skiurlaub, den ich gemacht habe, war definitiv gefährlicher als dieses ganze Autogehüpfe", erklärte Koch. Auf die Frage von Hahne, ob der Bibelvers "Niemand kann tiefer fallen als in Gottes Hand" noch für ihn zutrifft, sagte Koch: "Ich atme, also auf jeden Fall ja. Es gibt ja leider Patienten mit ähnlichen Lähmungen, die noch an Atemgeräten angeschlossen sind, denen es wesentlich schlechter geht als mir. Es hätte um einiges schlimmer werden können." Die Hoffnung habe er nie aufgegeben.
Die große Anteilnahme habe ihm Kraft gegeben. Kinder hätten ihm Gedichte geschrieben. Ein Stern sei nach ihm benannt worden. Er hoffe, spätestens zu seinem Geburtstag im September die Schweizer Reha-Klinik verlassen zu können.
Koch war am 4. Dezember 2010 beim Versuch, in Thomas Gottschalks Show 'Wetten, dass..?' mit Sprungstelzen über ein fahrendes Auto zu hüpfen, so schwer gestürzt, dass er eine Querschnittslähmung erlitt.