Samuel Koch: "Gefühl in Hand und Fuß kehrt zurück"

Samuel Koch: "Gefühl in Hand und Fuß kehrt zurück"
© dpa, Oliver Berg

Ergeiziges Ziel gesetzt

Seit dreieinhalb Monaten kämpft sich der 23-jährige Samuel Koch im Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil zurück ins Leben. Der schwer verunglückte Wettkandidat gewinnt aus der Anteilnahme an den Katastrophen in Japan Kraft zur Meisterung seines Schicksal. "Ich freue mich auf das, was vor mir liegt. Wenn ich an Japan denke und das Leid, das da entstanden ist, wird mir klar, dass mein Leid im Vergleich dazu ziemlich gering ist", sagte Koch dem Schweizer 'SonntagsBlick'.

Die Zeitung hatte den 23-jährigen in der Klinik besucht, in die er nach seinem Unfall eingeliefert worden war. Nach einem Sturz bei 'Wetten, dass...?' am 4. Dezember 2010 ist er querschnittsgelähmt.

Der junge Mann hat nur einen Wunsch: "Ich wollte und will nach wie vor wieder Fußgänger werden." Es gebe Fortschritte, die er selbst spüre und über die er sich sehr freue, sagte er. So sei in der linken Hand das sensorische Gespür zurückgekehrt. In der rechten Hand sei schon länger wieder etwas davon da. Auch seinen linken Fuß spüre er wieder ganz leicht. Derzeit wird er in der Schweizer Spezialklinik behandelt. Die Ärzte schließen eine Genesung nicht aus, auch wenn die Chancen gering seien.

"Hätte ich da nur nicht zugesagt"

Samuel Koch: "Gefühl in Hand und Fuß kehrt zurück"
© dpa, Oliver Berg

Fernseh-Moderator Thomas Gottschalk hat Samuel Koch vor ein paar Wochen in Nottwil besucht. Er sei fünf Stunden geblieben und "genauso witzig wie im Fernsehen" gewesen, berichtete die Familie. In der 885. Wette von der Sendung wollte der durchtrainierte Samuel mit Sprungstelzen fünf Autos überspringen. Den vierten Wagen - am Steuer saß sein Vater - berührte er, stürzte ab und blieb regungslos liegen.

Als er zum ersten Mal bemerkt habe, dass er in einem Rollstuhl sitzt, habe sich sein Kopf "schwebend angefühlt, schwebend auf einem leblosen Körper", so Koch nach Angaben der Zeitung. Er habe sich zunächst nicht damit abfinden können, dass er im Rollstuhl sitze. "Aber der Rollstuhl ist, sagen wir mal, ein nützliches Übel." Er schenke ihm ein großes Maß an Selbstständigkeit und Freiheit. Koch steuert den Stuhl mit den Schultern.

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