RTL trifft Joss Stone zum exklusiven Interview in Köln (Teil 1)

Erst Shoppen in der Kölner Innenstadt, dann zum Interview mit RTL
Im zarten Alter von 15 Jahren nahm sie ihr Debütalbum „The Soul Sessions“ auf, coverte darauf Songs der ganz großen Soul-Legenden und schaffte damit den internationalen Durchbruch: Joss Stone. 10 Jahre, 11 Millionen verkaufte Alben, zwei Brit Awards und einen Grammy später ist die stimmgewaltige Britin, die immer barfuß auftritt (dazu später mehr …) , mit der Fortsetzung der „Soul Sessions“ zurück. Darauf interpretiert sie ein weiteres Mal Soulklassiker mit ihrer unverwechselbar rauchigen Stimme, bei der man nur schwer glauben kann, dass sie von einer 25-Jährigen stammt. Wir haben die sympathische Britin in Köln getroffen, Überraschendes über ihre Pläne, ihren ungewöhnlichsten Auftritt und ihre Arbeit mit Mick Jagger erfahren.
von Nicole Feybert
Hi Joss, du kommst gerade vom Shoppen. Wie war's?
Ich bin kein großer Shoppingfan. Das ist so ermüdend. Besser ist es, wenn man den ganzen Tag Zeit hat, so dass man stöbern kann, zwischendurch was essen gehen … oh (schaut auf mein Handgelenk) schönes Tattoo! Hat das wehgetan?
Nein, das war erträglich. Hast du Tattoos?
Aber ja! (Zeigt ein Blumenmotiv in der Handinnenfläche:) Das hat echt wehgetan. (Zeigt ihr Tattoo hinter dem Ohr:)Das war nicht so wild. Aber DAS hier, (zeigt ihr Fußtattoo:) das war die Hölle!
Bevor wir starten: Irgendeine Frage, die du nicht mehr hören kannst?
Ja! „Warum trägst du keine Schuhe?“ Das bin ich ziemlich leid. Könntest du die weglassen? (Lacht)
Ok, die lassen wir raus! Aber jetzt erst einmal willkommen und herzlichen Glückwunsch zu den „Soul Sessions Vol.2“! Wie kam es zu der Fortsetzung?
Steve Greenberg, mit dem ich das erste Album produziert habe, hat mich gefragt. Er meinte: 'Lass uns treffen und das nochmal machen!' Ich habe gesagt: 'Okay, machen wir das, das klingt nach Spaß!' – Das war's!
Kein langes Planen, einfach drauflos?
Ja, es ist besser, spontan zu sein! Reingehen und spielen, das hält gerade diese Coverversionen von alten Klassikern jung und frisch. Daher haben wir uns die Originale gar nicht allzu oft vorher angehört.
„Ich habe meine Stimme nicht besonders gemocht“

Es liegt eine lange Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten „Soul Sessions“-Album. Von welchen Erfahrungen aus diesen 10 Jahren konntest du am meisten profitieren?
Ich habe dazwischen vier Alben veröffentlicht, und mit jedem wächst du ein wenig mehr. Du probierst immwe etwas Neues. Ich versuche, kein Album wie das vorherige klingen zu lassen. Bei den Soul Sessions No. 1 war ich ja noch ein Baby! Ich fühlte mich noch sehr verloren und wusste gar nicht richtig, was ich mache. Solange ich neue Sounds und Rhythmen ausprobiere und mit neuen Leuten arbeite, entwickle ich mich weiter.
Wie coverst du Songs, ohne ihn zu kopieren und dich nicht zu weit vom Original weg zu bewegen?
Die Balance zu finden, ist immer eine Herausforderung: ich höre mir den Originalsong kurz vorher an. So habe ich das Lied im Ohr. Gerade so, um ihn auf meine eigene Art zu singen. Ich will die Originale nicht bewusst ändern, sondern ihn eher zufällig zu meinem eigenen machen.
Hörst du dir deine eigenen Alben eigentlich an?
Nur wenn Live-Auftritte anstehen, zur Vorbereitung. Sonst nie! Ich habe meine Stimme, als ich jünger war, nicht besonders gemocht und dachte immer, wenn ich mich gehört habe: 'Oh Gott, nein. Warum mag das jemand?'. Aber ich habe mir gesagt, dass mein Empfinden eigentlich nicht bedeutend ist. Ich mag es, zu singen, und es ist irrelevant, ob ich selbst meine Stimme mag oder nicht.