RTL Kinopreview: 'The Expendables 2'

2,5 von 5 Punkten
Zwei Jahre nach ihrem ersten Einsatz zieht eine Gruppe freiberuflicher Killer-Soldaten wieder in einen blutigen Kampf. Dass die Handlung dabei fast zur Nebensache verkommt, ist eigentlich egal. Hauptsache es kracht und rummst gewaltig, wenn Sylvester Stallone, Bruce Willis, Dolph Lundgren und Jason Statham in 'The Expendables 2' ihren Gegnern die Hirne wegpusten und jeden, der sich ihnen in den Weg stellt, in kleine Fetzen ballern.
Böse Zungen würden behaupten, dass damit eigentlich schon das Wichtigste erzählt sei, aber ganz so einfach kann man es sich nun doch nicht machen, wenn Hollywoods Action-Elite zusammen an den Start geht, um unter der Führung von Stallone gemeinsame Sache zu machen. Die meisten Jungs dürften ihre helle Freude daran haben, wenn die testosterongeladenen Muskelberge trotz ihres fortgeschrittenen Alters einfach drauflosballern statt sich überflüssigen Diskussionen hinzugeben.
Und die würden bei 'The Expendables 2' auch wenig Sinn machen, haben es Stallone & Co. dieses Mal doch mit einem ganz besonders fiesen Gegner zu tun: dem für sein Alter erstaunlich agilen Jean-Claude van Damme. Ursprünglich sollte Mister 'Muscles from Brussels', wie der 52-Jährige auch heute noch gerne genannt wird, schon im ersten Teil mitspielen, konnte sich aber nicht mit Stallone einigen und blieb damals außen vor. Jetzt darf er doch noch mitmischen und als sadistischer Bösewicht seinen Gegnern das Leben zur Hölle machen.
Doch zunächst sieht alles noch ganz einfach aus: Barney Ross (Sylvester Stallone), Lee Christmas (Jason Statham), Yin Yang (Jet Li), Gunnar Jensen (Dolph Lundgren), Toll Road (Randy Couture) und Hale Caesar (Terry Crews) – sowie die Neuzugänge Billy the Kid (Liam Hemsworth) und Maggie (Yu Nan) – kommen wieder zusammen, als Mr. Church (Bruce Willis) den 'Expendables' einen scheinbar einfachen Auftrag verschafft. Als jedoch etwas schief läuft und einer der Gruppe heimtückisch umgebracht wird, beginnen sie ihren verheerenden Rachefeldzug gegen die unerwartete Bedrohung, an dessen Spitze der verschlagene und gewissenlose Jean Vilain (Jean-Claude Van Damme) steht.
Hübsch ironisch
Trotz all des Gemetzels überrascht die Fortsetzung des erfolgreichen Action-Krachers auch wieder mit einigen süffisanten Untertönen, die dem Zuschauer immer wieder eine gewisse Verschnaufpause gönnen. Besonders pfiffig sind dabei die Gastauftritte von Arnold Schwarzenegger und Action-Urgestein Chuck Norris, die mit ihren selbstironischen Sprüchen für so manchen Lacher sorgen. Als Stallone beispielsweise ein altes Flugzeug geschenkt bekommt und meint, die klapprige Maschine gehöre doch eher ins Museum, entgegnet Schwarzenegger nur ganz trocken: "Genauso wie wir." Selbstreflexion mal etwas anders.
Zugegeben, Regisseur Simon West ('Lara Croft: Tomb Raider') legt in 'The Expendables 2' nicht unbedingt den größten Wert auf eine differenzierte Figurenzeichnung, aber dies zu bemängeln ist genauso überflüssig, wie sich an den brutalen Gewaltorgien zu stören. 'Passt schon', möchte man angesichts dieses gigantischen Ego-Shooters sagen, der vor allem eines ist: ein zweistündiges Dauergemetzel für all die, die einfach nur Lust auf knallharte Action haben. Nicht mehr und nicht weniger. Und irgendwie ist es schon lustig, wenn Sylvester Stallone einen Gegner völlig durchsiebt und danach nur ganz lapidar meint: "Rest in pieces".
Von Norbert Dickten