Ritsch, ratsch - ein Schlitz muss her! DER Modetrend in Venedig
Sündhaft teure Kleider, edler Schmuck und sagenhaft schöne Frisuren - alles wie immer in Venedig? Nein, dieses Jahr scheint es bei den Filmfestspielen vor allem um eins zu gehen: möglichst viel Bein und Dekolletee zu zeigen, am besten mit einem raffinierten Schlitz im Kleid. Die italienische Schauspielerin Laura Torrisi weiß, wie sie sich in ihrem schwarzen, schlichten Abendkleid vorteilhaft in Szene setzt. Brust raus, Bein ebenso. Da hilft ein richtig langer Schlitz im Kleid, der das beherzt vorgereckte Endlosbein ins Blitzlichtgewitter rückt. Obenrum hält das bisschen Stoff nur durch ein Wunder (oder Klebeband) am üppigen Dekolletee.
Auch die Ehefrau von Flavio Briatore, Elisabetta Gregoraci, hat sich für ihren Auftritt mit ihrem Ehegatten auf dem Roten Teppich ein gewagtes Kleid in Rot ausgesucht. Dabei hat sie viel Stoff eingespart. Der mutige Schlitz in der bodenlangen Robe enthüllt viel schlankes Bein und ein knappes Miniröckchen.
Etwas bedeckter als die Briatore-Gattin zeigt sich das aus Tunesien stammende Model Afef Jnifen. Sie präsentiert sich in einem figurbetonten Abendkleid in Lila. Aber auch hier darf der Schlitz im Kleid nicht fehlen. Knapp über dem Knie enthüllt er die schönen Modelbeine. Dafür trägt die Laufsteg-Beauty noch einen lustigen Schlitz über der Brust.
Wer schöne und vorteilhafte Beine hat, hat auf dem Roten Teppich in Venedig ohnehin schon längst gewonnen. Auch Jurymitglied Sandrine Bonnaire hat den Trend erkannt: asymmetrische Brustpartie, darunter eine weich fallende Stoffpartie, die fast nur aus Schlitz besteht.
Tja, wer die Schlitz-Mode verpennt hat, muss sich eben anders helfen, um auf der roten Auslegeware aufzufallen. Die italienische Schauspielerin Maria Grazia Cucinotta, die schon bei der Eröffnung mehr Einblick in ihr Dekolletee gewährte, als manchem lieb war, griff beherzt zu den Rockschößen ihrer Tigerrobe. Ihr Blick spricht Bände: Ätsch, Mädels, jetzt zeige ich genauo so viel Bein wie ihr.
Da hat der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie aber wirklich allen Grund zur Freude. Wer neben einer so attraktiven Frau wie der Schauspielerin Monica Birladeanu stehen darf, kann doch nur strahlen. Ihr Traum in Seide zeigt mit Abstand am meisten Haut und zählt somit zu den schönsten “Kleidern mit Schlitz“, die man auf den diesjährigen Filmfestspielen sehen konnte.
Nur ein bisschen Wade hingegen ließ Federica Pellegrini hervorblitzen. Die Erklärung für den ihren eher unscheinbaren Kleiderschlitz liegt auf der Hand: Als Schwimmerin hat sie sehr muskulöse Beine. Mit dieser dezenten Lösung hat sie Modebewusstsein und Geschmack bewiesen.