'Ride Along' mit Kevin Hart und Ice Cube: Ein gefloppter Trip ins Nirgendwo

Ice Cube und Kevin Hart in 'Ride Along'
Schrulliges Cop-Duo: James Payton (Ice Cube) und Ben Barber (Kevin Hart)

2 von 5 Punkten

Nach 'Training Day' und 'Bad Boys' hat es endlich wieder ein Film in die Kinos geschafft, der von den Machern als actionreiche Buddy-Komödie angepriesen wird. Doch schon nach wenigen Minuten im Kinosessel wird dem Zuschauer bewusst, dass auf ihn 99 lange und qualvolle Minuten warten. 'Ride Along' kann man nur mit viel Zähneknirschen als Komödie bezeichnen. Genauso gut hätte der Streifen auch 'Ride Away' heißen können, denn der neue Film von Regisseur Tim Story ist wirklich zum Davonlaufen.

Von Alexandra Mölgen

Es ist wirklich schade, denn die Story ist – auch wenn sie nicht voller bahnbrechender Ideen steckt – ganz nett. Zudem gibt Kevin Hart, der in den USA als neuer Star am Comedy-Himmel gefeiert wird, sein Können und seine Erfahrungen als Stand-Up-Comedian auf der Leinwand zum Besten. Leider lassen aber genau seine Qualitäten Buddy Ice Cube ziemlich blass aussehen. Auch wenn er in Filmen wie 'xXx 2 – The Next Level' oder 'Boyz'n the Hood' neben seiner Musik-Karriere bereits Kinoluft schnuppern durfte, kommt der Rapper an seine schauspielerischen Grenzen – und das, man mag es kaum glauben, bei einem solch anspruchslosen Film.

Die Geschichte von 'Ride Along' ist schnell erzählt: Ben Barber (Kevin Hart, 'Zwei vom alten Schlag') ist ein Highschool-Wachmann, der eigentlich davon träumt, eines Tages ein richtiger Cop zu werden. Bislang konnte er seinen Traum nur in Videospielen ausleben, doch eines Tages wird seine Passion zur Realität: Ben wird von der Polizei-Akademie aufgenommen. Nun, da sein Leben in die richtigen Bahnen zu gehen scheint, will er seiner langjährigen Freundin Angela (Tika Sumpter, 'Gossip Girl') einen Antrag machen. Doch so kindisch Ben auch wirken mag, will er vor dem Antrag ganz Gentleman-like ihren Bruder James (Ice Cube) um seinen Segen bitten. Und genau da nimmt das Chaos seinen Lauf.

James ist – wie sollte es auch anders sein – ein Cop und damit Bens großes Vorbild. Der brummbärige und knallharte James wiederum hegt allerdings keinerlei Sympathien für den Zukünftigen seiner Schwester. Um ihm einen Denkzettel zu verpassen und in der Hoffung, die laute und manische Quasselstrippe damit in die Flucht zu schlagen, lädt James Ben auf einen 'Ride Along' ein. Einen ganzen Tag lang soll sein Schwanger in spe den harten Alltag eines Polizisten durchleben. Die gemeinsame Patrouille wird von kuriosen Zwischenfällen, wilden Verfolgungsjagden und wirren Einsätzen gepflastert und verändert das Verhältnis der beiden Männer völlig. Wer hätte damit gerechnet? – Ironie off.

'Ride Along' kann immerhin mit Actionszenen und rasanten Autofahrten durch den Asphaltdschungel von Atlanta punkten. Abzüge gibt es leider nicht nur für den Cast, wie Eingangs erwähnt, sondern auch für die Dialoge. Die Wortgefechte sind flach, kindisch und lösen anstatt eines Schmunzlers eher Augenrollen aus. Auch das Gangster-Gehabe ist zu übertrieben und oftmals deplaziert. Das Ende ist leider auch vorhersehbar und bietet keinerlei Überraschungseffekte.

Die Buddy-Komödie kommt an die Klassiker leider nicht im Entferntesten ran, avancierte an den US-Kinokassen aber trotzdem zum Kassen-schlager. Daraufhin haben die Macher noch vor dem deutschen Kinostart beschlossen, 2016 einen zweiten Teil auf die Leinwand zu bringen. Auch in der Fortsetzung wird Tim Story auf dem Regiestuhl Platz nehmen und die beiden Hauptdarsteller Hart und Cube aufeinander loslassen. Was soll man dazu sagen? Rette sich wer kann!

Kinostart: 24.04.2014

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