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Renée Zellweger macht auf Mutti - ausgerechnet im Horrorfilm 'Fall 39'!

Renée Zellweger macht auf Mutti - ausgerechnet im Horrorfilm 'Fall 39'!
© Mark Fellman, Photo Credit: Mark Fellman

Sie ist abonniert auf neurotische Singles in Komödien wie „Bridget Jones“, aber die zierliche Texanerin wollte nach „Texas Chainsaw Massacre: The Next Generation“ mal wieder in einem Horrorfilm mitspielen. Nun darf sich Renée Zellweger in „Fall 39“ als Screamqueen versuchen. Trotzdem extrem spannender Momente kann der Psychothriller nicht auf der ganzen Linie überzeugen.

Als Sozialarbeiterin Emily Jenkins hat Renée Zellweger den richtigen Riecher dafür, wenn in Familien was nicht stimmt. So auch bei der kleinen Lilith – schließlich ist das Emilys 39. Fall. Die Eltern der niedlichen 10-Jährigen scheinen ihre Tochter brutal zu misshandeln. Emily bringt die unfreundliche Bande hinter Gitter und nimmt das Mädchen zu sich. Doch damit fängt der Ärger erst an.

Auf einmal geschehen geheimnisvolle Morde, Emily gerät in Bedrängnis. Sollte der lange Arm der Asi-Eltern aus dem Knast bis in Emilys Umfeld reichen? Oder ist mit dem Kind etwas nicht in Ordnung? Am Ende jedenfalls wünscht sich der Zuschauer sehnlich den Tod einer der Figuren herbei – keine schöne Sache. Und wer halbwegs Erfahrung mit dem Gucken von Horrorstreifen hat, weiß auch ganz schnell, wer hier besser das Zeitliche segnen sollte.

Nur anfänglich nämlich überzeugt die erste US-Kinoarbeit von „Antikörper“-Entdeckung Christian Alvart mit verstörenden Schockmomenten, ohne die Splatter-Karte zu ziehen. Doch dann wird „Fall 39“ leider viel zu explizit.

Das ist schade, denn am Anfang scheint der Regisseur, der sich Filme wie „Omen“ und „The Ring“ zum Vorbild genommen hat, alles richtig zu machen. Die Stimmung ist verstörend, die kleine Jodelle Ferland spielt als Lilith richtig gut. Bald fallen jedoch nur noch die Ungereimtheiten und mittelmäßige Special Effects ins Auge.

Dazu meint man, die Geschichte schon so ähnlich gerade in „Orphan“ gesehen zu haben. Der wurde zwar nach „Fall 39“ gedreht, kam aber vorher ins Kino. Ein unglücklicher Umstand. Renée Zellweger, die mit ihrer Knitter-Mimik sonst gern für Lacher sorgt, hat nicht genug schauspielerische Facetten im Repertoire, um die Brüche ihrer Figur wirklich aufscheinen zu lassen und hetzt etwas orientierungslos durch die paar körperlich herausfordernden Szenen. Wir haben uns anfangs ganz nett gegruselt, am Ende einfach nur geärgert und wünschen uns nun, dass irgendjemand Renée Zellweger endlich „Bridget Jones 3“ anbieten möge. Da wäre sie in ihrem Element.

Von Mireilla Zirpins

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