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Prinz Harry vergleicht seinen Auftritt mit einer „Gruppentherapie“
Es sind erschütternde Vorwürfe, die Prinz Harry in seinem Buch „Spare“ und dem Interview mit Tom Bradby macht. Nicht nur die Presse, auch engste Familienmitglieder kommen überhaupt nicht gut weg. In der „The Late Show“ von Stephen Colbert stand der 38-Jährige erneut Rede und Antwort – doch diesmal präsentierte sich Harry in einem gehypten und ziemlich ausgelassenen Umfeld. Gleich zu Beginn packt der Moderator zwei Gläser aus: „Möchtest du einen Cocktail, bevor wir starten?“, fragt er Harry. Nachdem dieser begeistert bejaht, schüttet Colbert beiden Tequila ein.
„Dieses Buch zu schreiben, ist eine erlösende Erfahrung für mich“, gesteht Harry und erklärt, dass bei allen Geschichten der Kontext sehr wichtig sei – und der wurde in der Vergangenheit leider nicht immer eingehalten. Eine Aussage, die völlig aus dem Zusammenhang gerissen worden sei und damit zum schlimmsten Vorwurf für ihn wurde, bezieht sich auf seinen Afghanistan-Einsatz. Harry wurde vorgeworfen, er soll über die Anzahl der Menschen geprahlt haben, die er damals getötet hat.
„Die letzten Tage waren verletzend und herausfordernd“, resümiert er, doch er versichert auch: „Mein Leben ist so viel besser!“ Er gesteht auch, sich durch das Buch so verletzlich wie noch nie in seinem Leben gemacht zu haben und dennoch bekräftigt er: „Ich habe mich noch nie stärker gefühlt!“ Das Publikum ist auf seiner Seite, applaudiert immer wieder und bejubelt den royalen Aussteiger – für Harry ein sichtlicher Schub für sein Selbstbewusstsein. Für ihn sei dieser Auftritt wie eine Art „Gruppentherapie“, witzelt er.
Darum ist die Öffentlichkeit so sehr an Prinz Harry und seiner Familie interessiert
Doch auch hier schlägt Harry hin und wieder ernste Töne an. „Ich habe noch nie so ein Ausmaß an Missbrauch und Belästigung, wie das an meiner Frau erlebt“, erzählt er. „Wir waren gezwungen zu gehen, wir sind in 2020 gegangen. Wir sind ausgezogen, wir sind aus meinem Heimatland geflohen, sind nach Kalifornien gezogen und für zwölf Monate während des Lockdowns haben wir wirklich nichts gesagt“, erinnert sich Harry zurück. Doch die Presse sei dennoch „unerbittlich“ gewesen. Alles, was sie wollten, war Frieden. Doch in dieser Zeit wurde ihnen klar, dass allein ihre Existenz eine Bedrohung darstellte und sie selbst außerhalb dieser Institution immer im Scheinwerferlicht stehen würden.
Auf die Frage, warum seiner Meinung nach ein solch großes Interesse an ihm und seiner Familie bestehen würde, sagt Harry: „Meine Mutter hat die Faszination auf ein neues Level gehoben!“ Und dann habe man sich wohl gedacht: „Dianas Jungs, mal sehen, wie sich das entwickelt.“ Doch für Harry hat sich das Leben am Hof nicht allzu gut und zufriedenstellend entwickelt. Vor allem mit dem Beginn seiner Therapie habe sich viel verändert. „Wir haben angefangen, eine unterschiedliche Sprache zu sprechen“, gesteht Harry, „Sie konnten mich nicht verstehen.“ Er glaubt auch, dass wenn seine Mutter noch am Leben wäre, das alles nicht so aus dem Ruder gelaufen wäre: „Wir wären nie an diesen Punkt gekommen. Es ist unmöglich zu sagen, wo wir jetzt wären und wie unsere Beziehungen wären. Aber auf keinen Fall wäre die Distanz zwischen mir und meinem Bruder die gleiche.“
Im Video: Harry war nach dem Tod von Diana von Schuldgefühlen geplagt

Harry war nach dem Tod von Diana von Schuldgefühlen geplagt
Harry zieht wieder Vergleiche zu seiner verstorben Mutter. Prinzessin Diana war erst 36 Jahre alt, als sie unter tragischen Umständen aus dem Leben gerissen wurde. Prinz Harry war im gleichen Alter, als er und seine Frau Meghan (41) sich dazu entschlossen haben, im Januar 2020 seinem Heimatland den Rücken zu kehren und ein neues Leben zu beginnen: „Das war eine interessante Überlappung der Zeit“, so Harry. Vor allem in den vergangenen Jahren habe er die Präsenz seiner Mutter gespürt und er versichert: „Wir haben ein fantastisches Leben hier in Kalifornien kreiert. Amerika ist ein toller Ort zum Leben.“ (amö)