Pisten-Promis geben Sicherheitstipps zum Skifahren

Felix Neureuther und Co.
Über vier Millionen Deutsche zieht es jährlich in die Berge zum Skifahren. Doch nicht jeder kehrt heil und unversehrt nach Hause zurück. Tausende Wintersportler verletzen sich - dabei lassen sich Unfälle mit den richtigen Vorkehrungen leicht vermeiden. Nach dem Motto "von den Besten lernen", geben Experten wie Skirennläufer Felix Neureuther dem Wintersport-Reiseveranstalter SnowTrex Tipps für eine sichere Abfahrt.
Helm
Einen Skihelm sollte jeder Skifahrer tragen! Die Schutzbedeckung ist eine einfache und in vielen Fällen effektive Möglichkeit, Kopfverletzungen auf der Piste zu vermeiden. Ski-Ass Neureuther hält den Kopfschutz auch für Freizeit-Alpinisten für zwingend notwendig: "Elementar ist ganz klar der Skihelm. Es gibt zwar noch nicht in allen Alpenländern Helmpflicht für jedermann, aber der Kopfschutz gehört für mich zur Standardausrüstung jedes Wintersportlers. Da darf man keine Kompromisse machen."
Skier, Skischuhe und Bindung
Elementar ist auch, dass Skier, Skischuhe und Bindung in optimalem Zustand und gewartet sind. Skibindungen sollten unbedingt vom Fachmann eingestellt werden, denn eine falsch eingestellte Bindung kann zu schweren Verletzungen führen. Der Skischuh sollte zwar nicht drücken, der Fuß aber unbedingt fest sitzen.
Die eigenen Grenzen...
Für jeden Skifahrer ist es unabdingbar, seine eigenen Grenzen zu kennen. Ungeübte Alpinisten sollten daher schwarze Pisten tunlichst vermeiden. Das gleiche gilt für Ausflüge abseits der abgesteckten Strecken. Fahrten durch unberührte Tiefschneehänge mögen zwar verlockend sein, doch ist die Gefahr, eine Lawine auszulösen, nicht abschätzbar. Vermeiden Sie daher das Fahren abseits der Piste oder schließen Sie sich einem erfahrenen Guide an, der die Gefahren einschätzen und minimieren kann.
... und die Fitness richtig einschätzen
Auf den Abfahrten herrscht oft ein hohes Tempo. Hier wirken enorme Belastungen auf den Körper, besonders auf die Oberschenkel - dies sollte man nicht unterschätzen. Skifahrer sollten sich vor der Pistengaudi im Klaren über den eigenen Fitnesszustand sein. Mit einfachen Übungen können Skifahrer bereits im Vorfeld ihre Beweglichkeit und Koordination verbessern und gezielt Muskulatur aufbauen. "Wenn man den ganzen Winter Spaß im Schnee haben will, dann gilt es eben Verletzungen und starke Ermüdung zu vermeiden. Und wenn man nur Zeit für ein paar Dehnübungen hat, dann ist das auch schon ein super Anfang", rät der deutsche Snowboard-Profi Konstantin Schad, der im "DB Sportcamp" sein Wissen auch an die jüngere Generation weitergibt.
Die richtige Kleidung
Was macht die optimale Skikleidung aus? Sie soll funktionell sein, warm halten, genügend Bewegungsfreiheit bieten und idealerweise für alle Wetterlagen geeignet sein. Unbedingt zum Skifahren dazu gehört eine Skihose und Skijacke, Skiunterwäsche, Skihemd, gegebenenfalls Skipullover. Je atmungsaktiver die Skikleidung ist, desto besser - und leider auch teurer. Aber hier ist das Geld gut investiert. Schließlich bringt es nichts, wenn man nach dem ersten Skitag erkältet ist und dann die nächsten Urlaubstage im Hotelbett verbringen muss.
Protektoren - ist das sinnvoll?
Viele Ärzte empfehlen das Tragen von Rückenprotektoren - vor allem für ungeübtere Fahrer. Dies gilt besonders auch für Snowboarder, die tendenziell häufiger auf dem Rücken landen - auch Schad empfiehlt "immer einen Helm und einen Wirbelsäulenprotektor" zu tragen. Verletzungen an der Wirbelsäule erfordern häufig einen langwierigen Heilungsprozess oder hinterlassen gar dauerhafte Schäden. Deswegen lieber auf Nummer sicher gehen, wenn man flotter unterwegs ist, oder sich als Anfänger - egal ob Kind oder Erwachsener - auf die Piste wagt.
Viele Faktoren können auf der Skipiste das Sehvermögen beeinträchtigen. UV-Strahlung, eintretender Wind, Schneefall, Nebel und Kälte können die Wahrnehmung stören. Das kann dazu führen, dass Eisflächen oder Bodenwellen übersehen werden. Also gilt: Ohne Skibrille sollte man nicht auf die Piste! Dasselbe gilt übrigens auch für die Sonnencreme. Denn auf der Skipiste wirken die Sonnenstrahlen durch die Reflexion auf dem Schnee noch intensiver als sonst. Vor allem für Kinder sind Cremes mit ausreichend UVA- und UVB-Lichtschutzfaktor Pflicht!
Vorsicht beim Après-Ski
Après-Ski gehört für viele zum Skiurlaub wie der Dom nach Köln. Doch Après-Ski bedeutet längst nicht mehr nur Feiern nach dem Skifahren, sondern oft auch zwischendurch. Allerdings steigt mit dem Pegel auch schnell die Selbstüberschätzung, was zu leichtsinnigen Pistenmanövern nach der Mittagspause führen kann. Beim Sport - und dazu gehört auch Skifahren - Finger weg vom Alkohol!
Das richtige Verhalten auf der Piste
Um Unfälle auf der Skipiste zu vermeiden, ist es essentiell, sich rücksichtsvoll zu verhalten. "Ich vergleiche es immer mit dem Straßenverkehr. Es ist von absoluter Notwendigkeit, dass die Regeln auf den Pisten beachtet und umgesetzt werden", sagt Slalom-Spezialist Fritz Dopfer. Fahren Sie also nur so schnell, wie es Ihr Können zulässt. Wählen Sie Ihre Fahrspur und beachten Sie Schilder und Zeichen. Überholen Sie rücksichtsvoll und achten Sie beim Einfahren, Anfahren und Hangaufwärtsfahren auf andere Fahrer. Seien Sie generell immer vorsichtig. Der internationale Skiverband FIS hat diese Regeln in einem 10-Punkte-Plan zusammengefasst, der alle Eventualitäten auf der Piste abdeckt.
Sollten Sie diese Tipps und Empfehlungen beherzigen, steht einem sicheren und unvergesslichen Ski-Urlaub nichts mehr im Wege.
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