Peter Maffay zum Echo-Eklat um Farid Bang und Kollegah: "Rassimus hat in unserem Staat nichts zu suchen"
Antisemitismus-Skandal beim Echo 2018
Er galt als der wichtigste Musikpreis Deutschlands, doch seit dem Antisemitismus-Skandal um die Preisträger Farid Bang (31) und Kollegah (33) ist der Echo in scharfe Kritik geraten. Jetzt weitet sich der Skandal aus: Erste Künstler geben ihre Preise zurück, wie sie im Video sehen. Und auch Peter Maffay äußert seinen Unmut über die jüngsten Entwicklungen.
Peter Maffay fordert knallharte Konsequenzen
Doch das reiche laut Maffay nicht. Er fordert weitreichende Konsequenzen, die wie folgt aussehen sollten: "Die Verantwortlichen nehmen ihren Hut und an ihre Stelle treten glaubhafte Personen, die für die Zukunft die nötige Transparenz garantieren." Der Sänger kritisierte bereits vor der Echo-Verleihung die Verantwortlichen scharf dafür, dass ausgerechnet am 12. April, dem Holocaust-Gedenktag in Israel, die Echo-Verleihung von der Nominierung der beiden Skandal-Rapper überschattet wird.
Farid Bang und Kollegah gewannen den Echo in der Kategorie "Hip-Hop/Urban National", obwohl einzelne Textstellen der Rapper als antisemitisch gewertet werden. So heißt es in einer Textzeile des Albums "Jung, Brutal, Gutaussehend 3" etwa: "Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen". Der Ethikrat beschäftigte sich zwar damit, gab am Ende aber grünes Licht.
Notos Quartett gibt Echo zurück: "Symbol der Schande"
Maffay ist nicht der einzige Musiker, der den Echo und seine Verantwortlichen in die Pflicht nimmt. Auch das Notos Quartett, das 2017 mit dem Echo Klassik als Nachwuchskünstler des Jahres ausgezeichnet wurde, hat reagiert und seinen Preis zurückgegeben. Auf Facebook begründet die Gruppe diesen Schritt wie folgt: "Bis vor kurzem war der ECHO in unseren Augen der renommierteste und größte Musikpreis Deutschlands. [...] Die Tatsache, dass nun eben dieser Preis offenen Rassismus toleriert, ihm gar eine Plattform bietet und ihn auszeichnet, ist für uns nicht tragbar."
Man habe sich deshalb dazu entschieden, sich vom Echo zu distanzieren und den Preis zurückzugeben. "Wir bedauern diese Entscheidung sehr, doch die ECHO-Trophäe, die bis zuletzt noch in unserem Probenstudio in Berlin stand, ist für uns nun nichts mehr als ein Symbol der Schande", heißt es am Ende des Statements. Während der Echo-Preisverleihung selbst, übte lediglich Toten-Hosen-Frontmann Campino (55) in seiner Dankesrede Kritik an Farid Bang, Kollegah sowie den Echo-Verantwortlichen.
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