Oonagh im Interview: Senta-Sofia Delliponti verrät ihre größte Macke

Von Johanna Cordes
'Tír na nÓg', 'Tinúviël' und 'Yalúme'? Ich muss zugeben, um die Songtitel von Sängerin Senta-Sofia Delliponti alias Oonagh verstehen zu können, braucht es auf jeden Fall einen Übersetzer. Mit ihrem elbischen Gesang begeistert Oonagh zahlreiche Fans und hat eine Nische getroffen, auf die offenbar viele gewartet haben. Oft wurde die junge Sängerin für ihren elbischen Gesangsstil belächelt, doch der Erfolg gibt ihr Recht. Mit zwei Echos, Platz zwei in den deutschen Album Charts und ihrer ersten Tour startete die 25-Jährige im vergangenen Jahr voll durch. Vielen dürfte sie übrigens noch als Tanja Seefeld aus dem Daily-Drama 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten' bekannt sein. Bevor ich sie treffe, bin ich gespannt, was mich erwartet, doch als ich Senta-Sofia neben mir auf dem Stuhl sitzen habe, erlebe ich eine junge, selbstbewusste und von ihrem spirituellen Glauben geprägte Sängerin.
Aber wie kommt man eigentlich darauf, elbisch zu singen? Aufgrund ihrer großen Leidenschaft zu Fantasy, vor allem zum Kult-Film 'Der Herr der Ringe', entstand bei ihr genau dieser Wunsch. Sie hat sich mit der Fantasy-Sprache des Films auseinandergesetzt: "Oh, das hat direkt mein Herz berührt und ich dachte mir, das möchte ich nutzen, weil dann kann ich die Texte erst auf Deutsch schreiben und dann auf Elbisch übersetzen und es ergibt trotzdem eine Bedeutung", so die Sängerin.
Oonagh sei viel mehr als nur eine Rolle. Es ist eine "Facette" von ihr, die sie auch in ihrem Alltag nicht ablegt: "Ich bin jeden Tag damit unterwegs und das kann man gar nicht ablegen, glaube ich." Mit ihren Songs möchte sie ihre Fans berühren und in eine andere Welt entführen – eine Welt ohne Alltagsstress: "Der Weg zum Ziel ist gar nicht mehr wichtig, sondern nur noch das Ziel. Höher, schneller, weiter, funktionieren! Ob im Job oder im Privaten und ich glaube, man sehnt sich wieder zurück zum Ursprung, zurück zu sich selber", sagt Senta-Sofia und erklärt somit zugleich ihren Erfolg. Auch wenn sie jetzt als Sängerin unterwegs ist, möchte sie die Zeit als Schauspielerin bei 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten' nicht missen, schließlich wären es tolle zweieinhalb Jahre gewesen, in denen sie sehr viel gelernt und vor allem tolle Freunde gewonnen habe.
Was kann Senta-Sofia eigentlich nicht?

Bei so vielen Talenten möchte ich von Senta-Sofia wissen: Was kann sie eigentlich nicht? "Ich mag überhaupt keine kleinen Fummelsachen, da raste ich aus. So kleine Sachen basteln, das war noch nie so mein Geschick", gesteht sie lachend. Und die junge Künstlerin hat einen Tick, von dem selbst ihre größten Fans nichts wissen: "Ich drücke am liebsten kalte Knöpfe und das beruhigt mich. Schon seit ich zwei Jahre alt bin. Das müssen auch spezielle Knöpfe sein. An der Bettwäsche finde ich das immer ganz toll und dann drücke ich immer mit dem Daumen bis die warm sind, dann der nächste, dann der nächste…Und dann werde ich ganz ruhig und kann gut einschlafen", sagt sie schmunzelnd.
Stress-Abbau der besonderen Art? Als ich sie frage, ob sie neben der Tour und den ganzen Konzerte noch Zeit für ihr Privatleben hat, findet sie klare Worte: "Also natürlich bin ich viel unterwegs, aber was mir immer das Wichtigste ist, dass man eigentlich nur von seinen Freunden und seiner Familie Kraft ziehen kann und dass man das auch schätzen sollte", so die 25-Jährige. Diese Kraft kann die junge Künstlerin sicherlich auch für das Jahr 2016 gut gebrauchen, denn sie hat sich viel vorgenommen.
Senta-Sofia wünscht sich, dass sie "kreativ-offen" sein und viel schreiben kann, da ein neues Album und eine weitere Tour, unter anderem mit dem irischen Erfolgs-Quartett 'Celtic Woman', geplant sind. Weiterhin hofft sie, dass sie einfach "loslassen" und "jeden Moment genießen" kann. Dabei wünsche ich ihr ganz viel Erfolg und vor allem alles Gute.