‚Ohne Limit‘: Bradley Cooper – Gefährliches Spiel mit den Drogen

4 von 5 Punkten

Normalerweise denkt man bei dem Namen Bradley Cooper an Action und leichte Unterhaltung und Filme wie 'Hangover', 'Das A-Team' oder 'Verrückt nach Steve'. Der Thriller 'Ohne Limit' ist keine übliche Action-Ware, sondern optisch brilliant umgesetzt und durchaus anspruchsvoll. Die Rolle des heruntergekommen Schriftstellers Eddie Morra passt auf den ersten Blick so gar nicht zu Cooper...

Möchtegern-Schriftsteller Eddie Morra (Bradley Cooper) ist runtergekommen, erfolglos und desillusioniert. Seine Freundin hat ihn verlassen, seine Verlegerin will ihn fallen lassen und seine Vermieterin gedenkt ihn vor die Türe zu setzen. Seinen Frust ertränkt der zottelige, ungepflegte Typ im Alkohol. Trotz allem kommt der Loser beim Zuschauer sympathisch rüber und man wünscht, er möge einen Ausweg aus dem Dilemma finden. Und genau das passiert. Zufällig trifft Eddie seinen Ex-Schwager auf der Straße, und der verspricht ihm ein ganz neues Leben. Das Leben eines Gewinners. Er gibt Eddie eine nicht legalisierte Pille namens NZT. Eine Wunderdroge die die Kapazität des Gehirns von 25 auf 100 Prozent erweitert.

Aus dem ideenlosen Durchschnittstypen wird ein vor Kreativität nur so sprühender Schreiber, ein wortgewandter Redner, ein Überflieger. Sein Blick wird schärfer, seine Horizont weiter, sein Verstand wacher. Strahlende Bilder unterstreichen Eddies Bewusstseinserweiterung – man spürt sie förmlich am eigenen Körper und nimmt Teil an seinem freudigen Erstaunen. Sprachen, Klavierspielen, komplizierte Gleichungen – Eddie beherrscht alles innerhalb kürzester Zeit. Niemand kann sich seinem Charisma entziehen, auch der Zuschauer nicht. Coopers strahlend blaue Augen können so eindringlich leuchten, dass einem ganz warm ums Herz wird.

Doch Eddies Leben ist nicht real. Sein Erfolg, seine Selbstsicherheit sind nur eine Hülle. Ohne NTZ ist er ein kleiner Wicht, und man wartet förmlich darauf, dass die Seifenblase zerplatzt. Und das tut sie auch mit einem ungeheuren Knall…

Einer Achterbahnfahrt gleich rast der Zuschauer mitten ins pulsierende New York hinein. Die rasante Kamerafahrt am Anfang des Actionthrillers ‚No Limit‘ verursacht leichten Schwindel und erzeugt gleich zu Beginn Spannung und ein leichtes Kribbeln im Magen. Hellwach begegnet der Zuschauer anschließend dem herausragend spielenden Bradley Cooper (Hangover). Der Schauspieler ist unglaublich wandelbar, egal ob als versoffener Loser oder als erfolgreicher Geschäftsmann – er überzeugt. Der gutaussehende Kerl kann jede Klamotte tragen und durch seine Mimik und seine tollen blauen Augen überzeugen. Aus Cooper könnte ein ganz Großer werden, denn selbst neben dem charismatischen Robert de Niro verblasst Cooper nicht. Abbey Cornish (Elizabeth), als Eddies Freundin Lindy, spielt ihre Rolle als mitfühlende, aber dennoch vernünftige Frau überzeugend.

Die fesselnde Story reißt den Zuschauer mit, versucht ihn teilhaben zu lassen an Eddies Gedanken und Empfindungen. Verschiedene Kameraperspektiven, Lichtstimmungen, Schärfe und Dynamik und raffinierte visuelle Elemente, verstärken Eddies jeweilige Gefühlslage. Der Film nach der Romanvorlage von Alan Glynns ‚The Dark Fields‘ ist Regisseur Neil Burger (The Illusionist) wirklich gut gelungen und dank Jo Willems und seiner hervorragenden Kameraführung gekonnt umgesetzt.

Von Britta Ploetner

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