Niki Lauda stinksauer wegen 'Titanic'-Cover

Grenzen des guten Geschmacks überschritten
Über Humor lässt sich bekanntlich streiten. Jetzt scheint das Satire-Magazin ‚Titanic‘ jedoch die Grenzen des guten Geschmacks überschritten zu haben, das findet jedenfalls Niki Lauda. Denn die Zeitschrift hat ein Foto von ihm benutzt, um sich über den schlimmen Unfall seines Freundes Michael lustig zu machen. Als Schlagzeile steht unter dem Foto: ‚Erstes Foto nach dem Unfall. So schlimm erwischte es Schumi‘.
Das war zu viel für Lauda. Der Österreicher ist entsetzt. „Ich habe noch nie so etwas Geschmackloses gesehen“, sagte er im Interview mit RTL. „Und ich spreche im Namen von Michael, der sich ja leider nicht wehren kann.“ Er und Schumacher sind seit Jahren enge Freunde. Umso näher geht ihm dessen Schicksal. Auch über die Brandnarben des 64-Jährigen macht sich das Magazin lustig. 1976 hatte er bei einem Unfall auf dem Nürburgring schwere Verbrennungen erlitten.
Doch was sagt der Chefredakteur der ‚Titanic‘ dazu? Kann er Laudas Entsetzen nachvollziehen? „Nein, das verstehe ich nicht. Worin soll denn die Beleidigung liegen?“, gibt Tim Wolff zurück. „Findet er sich selbst so hässlich und entstellt, dass darin eine Beleidigung liegen könnte?“ Er sehe eher etwas Positives. „Da ist ein Mann, der einen schweren Unfall überlebt hat und heute reich, glücklich und von Frauen umschwärmt ist.“
Tatsache ist, auf Laudas Seite schlagen sich inzwischen auch internationale Medien: Das Cover sorgt in Großbritannien, Spanien, Italien und Belgien bereits für einen Skandal. Ergebnis einer gezielten Provokation, die der Zeitschrift sogar nutzt, vermuten viele. „Wir haben eine konstant gute Auflage, auch ohne solche Skandale“, so Wolff. „Wir machen das, was wir für richtig und komisch halten.“
Gerichtlich vorgehen möchte Niki Lauda gegen das Magazin nicht. „Da es eine Satire ist, kann man nicht klagen. Es ist einfach nur geschmacklos.“ Jetzt hofft er, dass die Schumachers diese Schlagzeilen niemals lesen werden.
Bilderquelle: Titanic