von Jessica Mazur
So viel gibt der Mann von sich bekannt: Er sagt, er sei als Schauspieler weltweit bekannt und ist seit längerer Zeit mit einer ebenfalls recht bekannten Dame liiert. Er schreibt, die Frau würde ihn gerne heiraten und die Presse erwartet ebenfalls eine baldige Verlobung. Sex mit der Frau sei für ihn, so sagt er, trotz ihrer Attraktivität schwierig - er stehe nun mal auf Männer. Er fühlt sich zwar feige und unehrlich, insbesondere auch seinen vielen weiblichen Fans gegenüber, doch er ist sich sicher, dass ein Outing das Ende seiner Karriere bedeuten würde.
Nicht ohne Grund. Denn wie der Schauspieler schreibt, hat ihm sein Agent der ebenfalls nichts von seiner Homosexualität weiß oder zumindest so tut, als wüsste er von nichts klar und deutlich gesagt, dass Schwuchteln in dieser Stadt keine Chance haben. Der Agent fügte sogar hinzu, dass er niemals einen schwulen Schauspieler vertreten würde, da Schwule in Hollywood zu wenig Rollen buchen würden, um rentabel zu sein. Der Schauspieler sagt, er fühlt sich schlecht, weil er gerne ein Vorbild wäre für schwule Jugendliche, die Angst davor haben, sich zu outen, doch die Angst, dass dann sein ganzen Leben ruiniert ist, überwiegt.
Die Resonanz auf den Brief des Mannes ist gewaltig. Viele User ermuntern den Schauspieler, ehrlich zu sich zu sein und verweisen auf Promis, wie Ellen DeGeneres oder Neil Patrick Harris, die homosexuell und trotzdem erfolgreich sind. Doch andere können die Angst des Stars verstehen, denn schwule, erfolgreiche Filmstars sind in Hollywood nun mal tatsächlich eine Seltenheit. Und es wird natürlich wild geraten, wer sich hinter dem Schreiben verbergen könnte. Die Namen, die dabei am häufigsten Fallen sind Ryan Gosling und Bradley Cooper. Aber das ist natürlich alles reine Spekulation. Bleibt die Frage offen: Hat der Mann recht? Und wenn ja: Wer ist Schuld an dem Dilemma? Die 'Traumfabrik' Hollywood? Oder am Ende doch wir Zuschauer?
Viele Grüße aus Lalaland sendet Jessica Mazur.