Michael Jackson: Globaler Menschenfreund oder perverser Kinderschänder?

Michael Jackson: Globaler Menschenfreund oder perverser Kinderschänder?
Michael Jackson: Globaler Menschenfreund oder perverser Kinderschänder?

von Jessica Mazur

"Ich habe wirklich nichts gegen Michael Jackson, aber ich kann es einfach nicht mehr hören! Enough is enough!" So lauteten heute Morgen die Worte einer Frau, die sich im Fitness Studio neben mir auf einem Cross Trainer abrackerte. Der Grund ihrer Beschwerde war klar: Auf den Fernsehmonitoren, die an den Wänden des Fitness Studios hingen, um den Mitgliedern das Work Out unterhaltsamer zu gestalten, zeichnete sich das gleiche Bild wie in den letzten vierzehn Tagen ab: Michael Jackson auf allen Kanälen. Ein Sender beschäftigte sich mit Jacksons Sarg, ein anderer wiederholte das Larry King Interview mit Jacksons Arzt Dr. Arnold Klein (der in den letzten Tagen ein echtes Bedürfnis entwickelt hat, in jedes zur Verfügung stehende Mikrofon zu plappern), und wieder ein anderer Sender zeigte zum vermutlich 150 mal wie sich Paris Jackson auf der Trauerfeier unter Tränen von ihrem Vater verabschiedete. Nach zwei Wochen non-stop Michael Jackson Berichterstattung konnte ich nicht anders, als der Frau zuzustimmen: Indeed, so langsam müsste doch mal gut sein, oder?

Denkste! Die Jackson-Medienwelle hält an. Die "weekly" Magazine kennen auch in Woche zwei kein anderes Thema, die LA Times hat noch keinen Tag vergehen lassen, an dem der King of Pop nicht auf dem Titelblatt vertreten war, die Nachrichtensender widmen den wenig neuen Erkenntnissen immer noch die Hälfte ihrer Sendezeit. Und nun ist das Thema sogar noch in die US-Politik eingedrungen. Warum? Weil heute bekannt wurde, dass das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten Michael Jackson NICHT, wie die Kongressabgeordnete Sheila Jackson Lee es am Dienstag auf der Trauerfeier angekündigt hatte, offiziell als 'Globalen Menschfreund' auszeichnen wird. Problem ist, dass nicht alle Abgeordnete mit der Auszeichnung einverstanden sind, allen voran Congressman Peter King, der Jackson vor wenigen Tagen öffentlich als "perversen Kinderschänder" bezeichnete. Das bedeutet, die 'Michael Jackson Resolution' würde nicht einstimmig beschlossen werden. Es sollte zu einer öffentlichen Debatte kommen, bei denen die Parteien ihre Argumente vortragen können, und während Sheila Jackson Lee Loblieder auf Jackson singt, würde Peter King vermutlich alles an schmutziger Wäsche vorkramen, was im Hause Jackson in den letzten Jahren angefallen ist. Um das zu vermeiden, hat die Vorsitzende des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi heute verlautet lassen, dass der Vorschlag im Kongress über Jacksons Auszeichnung abzustimmen, von vorneherein abgelehnt wird. Nachvollziehbar, zumal das 'House of Representatives' mit Wirtschaftskrise und Klimawandel derzeit vermutlich ganz andere Probleme hat... Dennoch war die Michael Jackson Resolution heute DAS Thema der wöchentlichen Pressekonferenz der Politikerin. Von wegen "enough is enough", anscheinend ist noch lange nicht genug.

Ich muss ehrlich gestehen, auch mir reicht es langsam, und ich würde mich gerne mal wieder mit anderen 'Hollywood News' beschäftigen, aber es ist einfach nicht möglich. In Hollywood gibt es im Moment einfach KEIN anderes Thema. Selbst die nie enden wollenden Spekulationen rund um Brad Pitt und Angelina Jolie ruhen zum ersten Mal seit fünf Jahren. Ich hätte nie gedacht, dass ich das noch mal erleben würde ;-).

Im Grunde genommen verschaffte Michael Jackson also allen anderen Celebrities zum Abschied zwei Wochen Gossip-Pause. Nur er selbst kommt einfach nicht zur Ruhe. Von wegen: Rest in Peace! "Rest in Media-Hype" passt da wohl besser...

Viele Grüße aus Lalaland sendet Jessica Mazur.

 

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