'Merida - Legende der Highlands' - Filmkritik

Merida - Legenden der Highlands: Die erste Heldin aus dem Hause Pixar
'Merida - Legenden der Highlands' aus der Pixar-Schmiede © Pixar

4,5 von 5 Punkten

In Pixars neuestem Streich ‚Merida – Legenden der Highlands‘ ist zum ersten Mal ein Mädchen die Heldin der Geschichte. Merida (gesprochen von Nora Tschirner), die Tochter des schottischen Königs Fergus, ist eine eigenwillige Prinzessin, die mit den Zukunftsplänen ihrer Mutter nichts anfangen kann. Wenn es nämlich nach ihr ginge, dann wäre ihre Tochter eine vorbildliche junge Dame, die schon bald in den Stand der Ehe träte. Doch sehr zum Leidwesen von Königin Elinor schlägt der schottische Wildfang mit der roten Lockenmähne nach seinem hitzköpfigen Vater und weniger nach seiner traditionsbewussten Mutter…

Denn statt Sticken liebt Merida das Bogenschießen, statt Tanz ist ihr mehr nach wilden Ausritten. Ein Wettstreit würdiger Junggesellen des Landes, bei dem der Sieger die Hand von Merida bekommen soll, endet in einem Fiasko: Es entbrennt ein heftiger Streit zwischen Mutter und Tochter. Merida rennt fort und sucht Hilfe bei einer schrulligen Hexe. Und damit beginnt die eigentliche Geschichte, von der hier noch nicht zu viel verraten werden soll. Nur so viel: Ein Zauber bringt Meridas gesamte Familie in Gefahr. Die mutige Prinzessin muss nun ihre Fehler wieder gut machen. Und wie immer in solchen ‚Märchen‘ ist alles mit einem Countdown verbunden, was die Sache nicht einfacher macht. Aber wer glaubt, dass sich bei ,Merida' alles ohne Probleme einfach nur zum Guten wendet und sich der Wildfang ohne Weiteres reumütig den Wünschen seiner Mutter fügt, der irrt.

Animationen vom Feinsten

Die schottische Prinzessin 'Merida' muss einen tragischen Fehler wieder gut machen
Mit einer Trotzreaktion bringt Merida ihre ganze Familie in Gefahr © dpa, Pixar

Nach Clownfisch Nemo, den sympathischen Monstern Scully und Mike oder den kultigen Autos aus ‚Cars‘ ist ‚Merida‘ eine erfrischende Abwechslung zu den männlichen Helden der 'Pixar'-Trickfilmschmiede. Der Rotschopf besticht durch seine freche Art und durch seine plastische Optik. Schon als Kleinkind zu Beginn des Films gewinnt das wilde Mädchen die Herzen der Zuschauer. Da werden sich garantiert selbst erwachsene Zuschauer noch eine Merida-Puppe wünschen. Die schottische Prinzessin ist perfekt animiert, genauso wie ihre fast noch frecheren Drillings-Brüder und auch der Rest der Highland-Sippe. Aber auch landschaftlich ist den Computer-Animateuren ein echtes Meisterstück gelungen. Die herausragende Animation – allem voran die roten Haare von Merida – macht diesen Pixar-Film zu einem Muss!

Das Mutter-Tochter-Drama, das in einem dramatischen Finale die Nerven des Zuschauers zum Zerreißen spannt, ist wirklich ein Highlight. Kleine Kinder könnten beim Finale vielleicht etwas Angst bekommen – dafür ist für die Erwachsenen dieser Part mit wirklicher Spannung verbunden, was bei Animationsfilmen aus dem Hause Pixar in dieser Form eher selten ist.

Eins sollte hier nicht vergessen werden: Auch dieses Mal hat es sich Pixar nicht nehmen lassen, einen Minivorfilm zu machen – und sich wieder selbst geschlagen. Den rührenden kleinen Film sollte man auf gar keinen Fall verpassen!

Von Elke Feldmann

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