"Mein Vater will die 'Playboy'-Fotos nicht sehen"

Natalie Horler ist die Sängerin vom Erfolgstrio 'Cascada'.
Cascada-Sängerin Natalie Horler wollte schon als Teenie berühmt werden.

"Mein Vater will die 'Playboy'-Fotos nicht sehen"

Hat euch dein Vater, der Jazzmusiker ist, vielleicht auch in einer gewissen Weise beeinflusst?

Mein Vater unterstützt uns total, aber er würde die Musik nicht privat hören. Meine Eltern hatten allerdings noch nie so viel mit meiner Karriere zu tun, dass sie mich wirklich aktiv beeinflusst haben. Dass sie mich zum Beispiel managen, wie das oft in Amerika vorkommt, ist bei mir überhaupt nicht der Fall.

Ich bin die ersten beiden Jahre erst einmal bewusst auf Abstand gegangen, um zu schauen, ob die Geschichte auch wirklich Erfolg hat. Ich habe da sehr viel für mich behalten, bis es schließlich anfing, zu fruchten. Erst danach habe ich meine Eltern auch involviert. Trotzdem haben sie mir aber immer zur Seite gestanden. Mein Vater verbringt sehr viel Zeit in England und geht in jeden Plattenladen, fragt die Verkäufer, ob sie 'Cascada' kennen und spricht ganz stolz von seiner Tochter.

Und was haben deine Eltern und Freunde in den letzten Wochen gesagt, nachdem du dich für den 'Playboy' ausgezogen hast?

Ich musste das vor allem meinen Eltern erst näherbringen. Ich glaube, jemand, der den Playboy nicht kennt und zunächst nur etwas von Nacktfotos hört, hat sofort irgendwelche negativen Gedanken – was natürlich nicht berechtigt ist. Wir sprechen hier vom 'Playboy', was meiner Meinung nach, kein Schmuddelheft ist und ich würde mich auch für keine andere Zeitung ausziehen.

Mein Vater hat allerdings klar gesagt, dass er sich die Fotos nicht anschaut. Er meidet das Thema auch ein bisschen, aber meine Mama und auch meine Geschwister finden die Fotos total schön. Ich habe generell von vielen Frauen – ob Fans oder Freundinnen – ganz viel Feedback bekommen, wie toll sie die Bilder finden und wie mutig sie es fanden, dass ich das überhaupt gemacht habe.

"Mein Mann findet die Bilder super"

Hast du denn mit den Leuten vorher darüber gesprochen?

Nein, mit den meisten nicht. Ich habe es echt wirklich richtig wenigen Leuten erzählt. Aber als es dann soweit war, habe ich meine Familie vorgewarnt. Wenn man weiß, dass das auch ganz schnell in den Zeitungen die Runde macht, war das wohl besser.

Und dein Mann, war der wenigstens eingeweiht?

Ja, er zählte zu den wenigen. Ich kann auch gar nicht verstehen, wie man das vor seinem Partner verheimlichen kann. Es war für ihn am Anfang ein bisschen schwierig, damit klarzukommen, aber im Nachhinein findet er die Bilder super. Das ist eine Sache, die kurz hohe Wellen geschlagen hat und dann war’s das. Irgendwann wenn ich dann alt und schrumpelig bin, kommt das Poster an die Wand und dann ist das eine schöne Sache.

Wenn du zehn Jahre zurückdenkst, an die Anfänge deiner Karriere: Hättest du dir jemals träumen lassen, so erfolgreich zu sein?

Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass wir erst mit dieser Club-Geschichte so erfolgreich sind, hätte ich den Leuten den Vogel gezeigt – vor allem wenn man den Erfolg in Amerika betrachtet und wir jetzt ein Teil der normalen Popwelt geworden sind. Das hätte ich niemals gedacht. Es kam alles völlig unerwartet. Dennoch muss ich sagen, dass ich als Teenie schon immer berühmt und auch Sängerin werden wollte. Man rechnet zwar nicht damit, dass das Ganze wirklich auch so klappt, aber der Traum ist immer da gewesen.

Welche Projekte stehen in der Zukunft an?

Ich verliere vor lauter Terminen so langsam den Überblick. Auf jeden Fall gehen wir dieses Jahr noch auf Europa-Tournee und lassen uns in England, Spanien, Österreich, Skandinavien und natürlich auch in Deutschland blicken. Darüber hinaus habe ich noch ein ganz besonderes Ziel: Ich will eine Weihnachts-CD aufnehmen. Davon träume ich schon lange, aber dieses Jahr soll es endlich klappen.

Vielen Dank für das Gespräch

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