Maximilian Schell: Er war einer der ganz Großen

Maximilian Schell: Schauspieler, Künstler, Produzent und Humanist
Maximilian Schell galt als ein Jahrhundert-Genie und als einer der größten deutschsprachigen Schauspieler überhaupt. Schon in den 50er-Jahren sah man ihn in München, Hamburg und London auf den großen Theaterbühnen.
1957 zog es Maximilian Schell schließlich nach Hollywood. Nach zwei kleineren Filmen erlebte er als Verteidiger in ‘Das Urteil von Nürnberg’ seinen großen internationalen Durchbruch und bekam 1962 den Oscar für die beste männliche Hauptrolle. Weitere Hollywood-Filme wie ‘Topkapie’, ‘Akte Odessa’ und ‘Das Tagebuch der Anne Frank’ folgten.
Ab Ende der 60er-Jahre war er oft als Produzent oder Regisseur hinter der Kamera zu finden. Er drehte Filme wie ‘Der Richter und sein Henker’, aber auch viele Dokumentation wie 1984 ‘Marlene’ über das Leben der Marlene Dietrich.
Manchmal war es in der Öffentlichkeit jahrelang still um ihn, dann malte er oder schrieb Bücher. Er pflegte Freundschaften zu vielen wichtigen Persönlichkeiten, wie dem tschechischen Präsidenten und Schriftsteller Václev Havel. Als Havel 1989 noch nicht Präsident war und ihm der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels überreicht wurde, durfte er nicht ausreisen. Maximilian Schell übernahm die Stellvertretung und las Havels Dankesrede.
Auch zu seiner Schwester Maria Schell hatte er eine innige Beziehung. Sie wurde in ihren letzten Lebensjahren dement, Maximilian Schell zeichnete mit seiner Dokumentation ‘Meine Schwester Maria’ ein liebevolles Filmportrait von ihr. 2002 erhielt er zusammen mit seiner Schwester Marie einen Bambi.
Einem jüngeren und breiteren Publikum wurde er ab 2004 durch eine ZDF-Produktion vertraut. In ‘Terra X Imperium’ präsentierte er in den Jahren 2004 bis 2011 in 20 Sendungen den Aufstieg und Fall historischer Weltreiche.