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'Männer die auf Ziegen starren': George Clooney mit übersinnlichen Fähigkeiten

Lyn Cassady (George Clooney) ist ein Jedi-Ritter

'Männer die auf Ziegen starren': George Clooney mit übersinnlichen Fähigkeiten

Das hätte sich Bob Wilton (Ewan McGregor) in seinen kühnsten Träumen nicht zusammengesponnen, doch Lyn Cassady (George Clooney) erzählt dem selbsternannten Kriegsberichterstatter die Story seines Lebens. Cassady ist nämlich ein Jedi-Ritter und war einst ein führender Kopf in der geheimen ’New Earth Army’ des US-Militärs. Eine Spezial-Einheit, die in den 80er Jahren dafür ausgebildet wurde, Konflikte gewaltfrei zu beenden. Dafür trainierte die Armee aus Hippie-Kriegern in bester New-Age-Manier Dinge wie Telepathie, Bewusstseinssteuerung und Transformation. Angeführt von Ober-Guru Bill Django (man hätte niemand besseren als Jeff Bridges für diese Rolle engagieren können) üben die Jedi-Ritter durch Wände zu gehen, Gedanken zu beeinflussen und eben auch Ziegen durch bloßes Anstarren zu töten.

Doch die Gruppe wird von dem intriganten Larry Hopper (Paraderolle für Kevin Spacey) zerschlagen. Als Reporter Bob in Kuwait auf Lyn trifft, ist dieser gerade im Begriff, seinen verschollenen Lehrmeister Bill Django ausfindig zu machen. Fasziniert von der unglaublichen Geschichte der ‚New Earth Army’ bleibt Bob keine Wahl und er begleitet Lyn auf seiner Suche. Hier startet ein aberwitziger Trip durch die Wüste, der nicht nur für Bob verblüffende Erkenntnisse mit sich bringt …

Der Film lebt von Situationskomik und Dialogen

'Männer die auf Ziegen starren': George Clooney mit übersinnlichen Fähigkeiten
© Laura Macgruder

‚Männer, die auf Ziegen starren’ lohnt sich aus zwei Gründen: Die Story ist so durchgeknallt, dass man sie einfach gesehen haben muss. Und zum Zweiten wegen der Schauspieler, die allesamt in der Lage sind, die Ironie und den trocknen Humor der Handlung über die gesamte Länge zu transportieren. Der Film lebt von Situationskomik und Dialogen, die die Welt eigentlich nicht braucht. Aber wenn ein völlig verdatterter Ewan McGregor (ja, richtig er wurde durch ‚Star Wars’ zum Superstar) einen halbwahnsinnigen George Clooney fassungslos anstarrt und vollkommen ernst fragt: „Was macht denn ein Jedi-Ritter? Ich habe keine Ahnung?!“, dann muss man das einfach lustig finden.

Die Hauptdarsteller brillieren allesamt und verleihen der sowieso schon abgefahrenen Story die absolut richtige Dosierung aus Genie und Wahnsinn. Die Rede ist hier aber nicht von klassischen Slapstick-Einlagen oder Witzen à la ‚Verrückt nach Mary’. Clooney und Co. gelingt das Kunststück, den Zuschauer allein durch Mimik und Körpersprache zu erheitern. Als Zuschauer will man da einfach wissen, wie diese verrückte Geschichte endet.

Langeweile kommt also während der 90 Minuten nicht auf. Allerdings sind die vielen Zeitsprünge und Rückblenden, in denen Regisseur und Produzent Grant Heslov (‚Good Night and Good Luck’) seinen Film erzählt, auf die Dauer etwas anstrengend. Diese Erzählstruktur ist aber erforderlich, da man für die Verfilmung der episodisch angelegten Buchvorlage (‚Männer, die auf Ziegen starren’ von Jon Ronson) möglichst viele Szenen benutzen wollte. Das Produktions-Duo Heslov und Clooney bastelte um das auf Tatsachen beruhende Buch eine stringente Handlung und schicken die Kinobesucher zusammen mit Bob Wilton und Lyn Cassady auf einen wirklich übersinnlichen Trip. Der Film lohnt sich.

Von Kathrin Pleiss

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