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Leo Busch: Baby mit lesbischer Partnerin

"Wir wussten, dass uns viel Kritik entgegen gebracht wird"

Es ist schon erschreckend, welche Reaktionen die Schwangerschaft der n-tv Moderatorin Leo Busch hervorruft. Im Internet wird sie beschmipft, mit Aussagen wie:

"Das Kind gehört der Mutter entzogen!"

"Der Junge wird schwul. Passt in ihren degenerierten Lifestyle!"

"Das Kind ist prädestiniert für Therapien und Antidepressiva"

Leo Busch lebt mit ihrer Freundin Nadin Matthews in einer lesbischen Beziehung und bekommt Nachwuchs, der durch eine Samenspende gezeugt wurde. Zwei Mütter und ein Baby zwischen Toleranz und Tabu, weiß Leo Busch. „Natürlich gibt es auch Menschen, die uns anschreiben und uns Egoismus vorwerfen. Das haben wir erwartet, das ist halt so. Wir hoffen einfach, dass jeder, der so ein bisschen Einblick bekommt in unser Leben, versteht, dass wir ein ganz normales Paar mit einem Kinderwunsch sind.“

Das Paar lebt auf einem kleinen Hof in Schleswig Holstein. Alles ist schon vorbereitet für die Geburt ihres Sohnes Levi in wenigen Wochen. Dass die beiden ein Kind wollen, war ihnen schon immer klar, sagen sie. Nur das "wie" gestaltete sich schwierig. „Ich hätte mir auch sehr gut vorstellen könne, ein Kind zu adoptieren. Nun ist es aber so, dass wir in Deutschland als Paar nicht adoptieren dürfen“, so Busch.

Als letzte Möglichkeit entscheiden sie sich für eine Samenspende. Ein Jugendfreund Leos erklärt sich bereit. Doch die 42-Jährige erleidet eine Fehlgeburt und ein zweites Mal will sie ihn nicht fragen. Das sei zu viel verlangt, sagt sie. Ein anonymer Spender erfüllt den beiden jetzt ihren Kinderwunsch. Nur eine Bitte hatten sie: „Bitte eher ein größerer Mensch", lacht die Moderatorin. „Denn wenn er eh schon in der Schule verhauen wird aufgrund seiner familiären Umstände, dann sollte es doch bitte wenigstens ein großer Junge sein“, lacht das Paar. Und auch wenn sie darüber lachen. Die Sorge, was sie ihrem Sohn zumuten ist groß.

Nach einer Studie leben 11.400 Kinder mit homosexuellen Eltern, in Deutschland. Sogenannte "Regenbogenkinder". Die tatsächliche Zahl wird dreimal so hoch geschätzt.

Die Entscheidung nach vier Jahren Beziehung ein Kind zu bekommen ist für Leo Busch und Nadin Mathews ganz natürlich. Mit der Art und Weise und den möglichen Konsequenzen gehen sie von Anfang an kritisch und erstaunlich ehrlich um.

„Dieses Rollenverständnis können wir ja auch verstehen. Gerade dadurch, dass wir einen Sohn bekommen, und wir zwei Frauen sind, braucht er ja auch männliche Vorbilder. Die wiederum können auch außerhalb der Familie liegen. Die Grundvorstellung ist halt auch ne Traumvorstellung, aber so romantisch ist es halt nicht immer.“, erklärt Nadin.

Rechtlich gesehen darf Levi seinen Vater erst mit 18 kennenlernen. Bis dahin wollen

Leo Busch und Nadin Matthews ihm so früh wie möglich erklären, warum er ZWEI Mütter hat. Es wird immer Menschen geben, die ihre Entscheidung verurteilen. Und auch Levi wird vielleicht gehänselt werden. Doch er hat liebevolle Eltern und das ist mehr als manche andere Kinder haben.

Bildquelle: RTL

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