Kevin Costner und Amber Heard: Actionthriller '3 Days To Kill' mit viel Knall-Bumm

Kevin Costner und Hailee Steinfeld in 3 Days To Kill
Amber Heard und Kevin Costner in '3 Days To Kill' © dpa, Universum Film

3,5 von 5 Punkten

Als CIA-Agent hat Ethan Renner seine Familie und insbesondere seine Tochter Zooey jahrelang vernachlässigt. Doch der Geheimagent will sich zur Ruhe setzen, um mehr Zeit in Paris mit seiner Ex-Frau Christine und der mittlerweile schwer pubertierenden Tochter zu verbringen. Alles läuft nach Plan, die verletzten Seelen scheinen sich anzunähern – bis Renners Chefin Vivi ihm einen letzten Job anbietet: Er soll einen der gefährlichsten Terroristen der Welt ausschalten und hat dafür nur wenige Tage Zeit… Moment mal, ist das nicht die Geschichte von '96 Hours' aus der Feder von Luc Besson? Keine Sorge, hier kommt keine aus der Schublade gefischte Filmkritik zu dem Actionkracher mit Liam Neeson. Doch der neue Action-Thriller '3 Days To Kill' erinnert tatsächlich stark an den Kinohit von 2008 und das Drehbuch ist auch wieder von Luc Besson.

Von Janina Lenz

Ethan Renner (Kevin Costner) befindet sich gerade in einem Schusswechsel, als er seiner Tochter Zooey (Hailee Steinfeld, 'Romeo and Juliet') am Telefon zum Geburtstag gratuliert. Er ist zwar immer noch der Beste in seinem Job, aber offenbar macht ihm das Alter doch mehr zu schaffen, als ihm lieb ist. Eine hartnäckige Grippe wird er einfach nicht los – doch die entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als tödliche Krankheit mit dreimonatiger Restlebenszeit.

Seine Chefin Vivi (Amber Heard als blonder Männertraum im Lederkostüm) bietet Renner einen Deal an: Er hat drei Tage Zeit, um einen der gefährlichsten Terroristen der Welt auszuschalten. Im Gegenzug erhält er ein noch unerprobtes Medikament, das sein Leben verlängern könnte. Wird er sich auf den Deal einlassen?

Kevin Costner ist unbestritten der Star des Films

Die Rolle des in die Jahre gekommenen Actionhelden scheint in Hollywood beliebt geworden zu sein. Nach Liam Neeson ('96 Hours') und Bruce Willis (in diversen Teilen der 'Stirb Langsam'-Reihe) schlüpft nun Kevin Costner in die Rolle des Agenten. Nach Costners wohl berühmtesten Film 'Der mit dem Wolf tanzt' (1990) spielte er überwiegend Nebenrollen, wie zuletzt in 'Jack Ryan – Shadow Recruit', und versucht nun mit '3 Days To Kill' sein Comeback – mit Erfolg. Dabei ist die Spionage-Story von '3 Days To Kill' genauso krude, wie der Titel vermuten lässt. Drehbuch-Autor Luc Besson garantiert wie schon in '96 Hours' hübsche Ansichten der französischen Großstadt von Eiffelturm bis Montmartre – und es scheint, als wolle er mit Actionszenen punkten, die zum Teil auch mit komischen Passagen gepaart sind. Denn Beruf und Familie scheinen auch für einen CIA-Agenten schwer vereinbar zu sein.

Routiniert und mit Augenzwinkern spielt Kevin Costner den wettergegerbten Actionhelden. Zwar ist er in seinem letzten Agenteneinsatz vielen Explosionen und Kugelhageln ausgesetzt – der viel härtere Job jedoch ist seine Tochter. Und diese persönliche Familiengeschichte verquickt Besson so eng mit dem Agenten-Thriller, dass es teilweise scheint, als mochte er sich zwischen Familiendrama und Action nicht so recht entscheiden. Muss er aber auch nicht immer. Denn in einigen komischen Szenen findet beides zusammen. Zum Beispiel dann, wenn das Töchterchen dringend ein Pasta-Rezept braucht, damit sie ihren Freund bekochen kann und Papa deswegen auf der Arbeit anruft. Da trifft es sich natürlich gut, dass dieser gerade einen italienischen Informanten in der Mangel hat und der jetzt nicht zu Geständnissen gezwungen wird, sondern unter Papis drohendem Blick besagtes Rezept ins Telefon flüstern muss.

Kevin Costner ist unbestritten der Star des Films. Er spielt den kauzigen und nur in Momenten mit seiner Familie warmherzigen CIA-Agenten Ethan Renner in klassischer Cowboy-Manier. Dank seines Charmes und trotz vieler Knall-Bumm-Momente gibt es amüsante und komische Szenen – mehr sollte man bei '3 Days To Kill' in zwei Stunden Popcornkino mit angedeutetem Happy End aber auch nicht erwarten.

Kinostart: 08. Mai 2014

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