Johnny Depp machte es vor - Leben im Hotel

von Jessica Mazur
Kindermädchen, Putzfrauen, Köche, hier und da ein paar Dienstmädchen, eventuell ein Butler und auf jeden Fall einen persönlichen Assistenten! So in etwa sieht das Standard Hauspersonal der Schönen und Reichen in Hollywood aus. Klingt für unsereins vielleicht unglaublich, ist aber in vielen Mansions in Bel Air, Beverly Hills oder Pacific Palisades so normal, wie Koksspuren an Lindsay Lohans Näschen.
Wer seine Freunde und Geschäftspartner in dieser City mit seiner Bleibe beeindrucken will, muss sich deshalb schon etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Und immer mehr Hollywood Bigshots tun das jetzt auch. Wie? Ganz einfach, sie ziehen in ein Hotel.
Dass es in Hollywood schon immer Menschen gab, die ihre Zelte anstatt in einem Haus oder Appartement lieber in einem schicken Luxushotel aufschlugen, ist nichts Neues. Marilyn Monroe wohnte eine zeitlang im 'Beverly Hills Hotel', Warren Beatty (und natürlich Edward Lewis ;-)) nannten das 'Beverly Wilshire Hotel' ihr Zuhause, und Johnny Depp wohnte über längere Zeit im trendy 'Chateau Marmont' auf dem Sunset Boulevard. Doch der Immobilientrend, der gerade in LA herrscht, geht noch einen Schritt weiter. Immer mehr Hotels bieten ihren potentiellen Kunden jetzt nämlich die Möglichkeit an, in ihren Hotelanlagen ein Appartement, eine Wohnung oder sogar einen ganzen Hotelflur käuflich zu erwerben. Und laut der L.A. Times ist die Nachfrage in Hollywood riesig.
Das Prinzip des Lebens im Hotel ist ganz einfach. Mr. oder Mrs. 'Too Much Money' kauft sich die Immobilie, wie in jedem anderen Gebäudekomplex auch, kann diese dann selbst oder mit Hilfe des Hoteldesigners gestalten und lebt fortan mit all den Annehmlichkeiten, die so ein Luxusschuppen mit sich bringt. Soll heißen: Park-Service, Fitness-Studio, Zimmermädchen, Concierge, Weckdienst, Wäschedienst, Hundesitter, Spa, Poolanlage und natürlich rund um die Uhr Zimmerservice. Oder in anderen Worten: circa 500 Bedienstete plus das obligatorische Schokoladentäfelchen auf dem Kopfkissen! Toll!
Und teuer! So kostet eine eigene Wohnung im schicken 'Montage Beverly Hills Hotel' zum Beispiel zwischen 3,85 Millionen und 16,85 Millionen Dollar. Dafür haben die "Wohngäste" dann aber auch ihren eigenen Fahrstuhl, und das Hotelpersonal bietet bis hin zum Koffer ein- oder auspacken so gut wie jeden nur erdenklichen Service an. Im frisch eröffneten 'W Hotel' auf dem Hollywood Boulevard gibt's für 500.000 Dollar bereits ein Studioappartement. Wer mehr Platz benötigt, muss ebenfalls mehrere Millionen hinlegen. Dafür gibt es dann einen Rund-um-die-Uhr Sicherheitsservice und bevorzugten Einlass in den hoteleigenen Nightclub. Na immerhin... Und das 'Ritz-Carlton' in Downtown L.A. legt sogar noch einen oben drauf. Hier stehen den Wohngästen sogar ein eigener Pool, ein separater Eingang und ein privates Fitness-Studio zur Verfügung. Das alles für den Schnäppchenpreis von zehn Millionen Dollar für eine 500-qm-Bude.
Trotz der gepfefferten Preise mangelt es nicht an Interessenten. Ganz nach dem Motto "Recession? What Recession?" stehen Celebrities, Profisportler und Entertainment-Mogule bereits Schlange, um künftig im Hotel zu leben. Wahnsinn!
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich mein Leben in einem Hotel verbringen möchte. Aber ich muss sagen, rund um die Uhr Zugriff auf Eggs Benedict und Kobe Sliders klingt schon verlockend! Ich frage mich allerdings, wenn man im Hotel wohnt, wo macht man dann Urlaub? Im Studentenwohnheim? Hm, vielleicht gar keine schlechte Geschäftsidee...;-)
Viele Grüße aus Lalaland sendet Jessica Mazur
