Jason Statham überzeugt in 'Parker' - Filmkritik

Jason Statham überzeugt in 'Parker' - Filmkritik
© dpa, Constantin Film Verleih

3 von 5 Punkten

„Wie kannst du überhaupt noch schlafen?“ „Ich trinke nach 7 keinen Kaffee mehr!“ Diese Antwort erwartet man wohl am wenigsten von einem Berufskiller. Parker (Jason Statham, ‚The Transporter‘, ‚Killer Elite‘) ist hart, gewieft, bereit zu töten, und wie viele Verbrecher hat er ein Faible für schöne Frauen. Mit der Rolle des charmanten, einzigartig kompromisslosen Ganoven, gespielt von Jason Statham, erweckt Regisseur Taylor Hackford den Protagonisten von Donald E. Westlakes Bestseller-Roman ‚Flashfire‘ zu neuem Leben.

Menschen, die sich Parker in den Weg stellen, werden ohne mit der Wimper zu zucken getötet. Als ihm der Vater (Nick Nolte) seiner Freundin (Emma Booth) einen neuen Auftrag verschafft, wittert Parker den großen Coup. Nach dem Überfall auf ein Volksfest in Ohio wird er jedoch nicht nur von seinen neuen Partnern um seinen Anteil gebracht, sondern auch fast getötet. Parker startet einen Rachefeldzug. Getarnt als reicher Texaner folgt er seinen Ex-Partnern nach Palm Beach. Die Unterstützung der deprimierten Immobilienmaklerin Leslie (Jennifer Lopez) kommt ihm da gerade recht...

Statham überzeugt, Lopez nicht

Jason Statham überzeugt in 'Parker' - Filmkritik
© dpa, Constantin Film Verleih

Der Film, dessen Story nicht besonders innovativ ist, lebt und überzeugt durch den Bösewicht Jason Statham, der 'Parker' zu einem spannenden Gangster-Thriller macht. Der Action-Held verpasst der an sich eher simplen Verbrecher-Rolle eine individuelle Note. Mit Bravour bewältigt der knallharte und trotzdem charmante Statham jede Action-Szene - unerheblich welches Kaliber er in den Händen hält. Denn Parker weiß: „It’s not the size. It’s how you use it.“

Doch bei all den spektakulären Kampfszenen setzt ihn keine noch so schmerzhafte Verletzung schachmatt, das macht die Geschichte etwas unglaubwürdig. Doch nicht nur seine physische Resistenz, sondern auch sein Auftreten als reicher Mexikaner mit Hut und Cowboystiefeln sind ein bisschen „too much“ an US-Mainstreamkinos-Klischees.

Sängerin und Schauspielerin Jennifer Lopez kann in der Rolle der Leslie nur teilweise überzeugen. Wie in ihrem Lied ‚Jenny from the Block‘ oder dem Kinofilm ‚Manhattan Lovestory‘ präsentiert sie sich auch diesmal als deprimierte Frau aus einfachen Verhältnissen. Unzufrieden mit ihrem Leben als ziemlich erfolglose Immobilienmaklerin sieht sie in Parker die Chance ihres Lebens. Seine Attraktivität und seine vermeintlich gute finanzielle Situation reizen sie. Als sie dann hinter Parkers Machenschaften kommt, beschließt sie, ihn in seinem Vorhaben zu unterstützen und wird zur Amateur-Agentin. Diese Rolle steht ihr gut, doch leider agiert die Schauspielerin stellenweise amateurhaft.

Trotz einiger Schwächen ist 'Parker' ein gelungener Action-Thriller, der durch die Actionszenen und den Protagonisten überzeugt. Es dauert jedoch eine Weile, bis die Handlung in Fahrt kommt, da sich der Film zu Beginn ziemlich in die Länge zieht.

Von Stephanie Kraus

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