Jason Derulo im Interview

"Wenn ich vor ihr auf die Knie gehe, wird es ein wunderschöner Moment sein"
Jason Derulo ist muskelbepackt, tätowiert und passt perfekt in das Bild eines amerikanischen R’n‘B-Stars. Doch während er sich auf der Bühne gerne mit heißen Tänzerinnen umgibt und in Songs wie ‚Talk Dirty‘ gerne den Womanizer raushängen lässt, ist er privat ein echter Softie! Im Interview mit RTL.de spricht der Superstar nicht nur über sein aktuelles Album ‚Tattoos‘, sondern vor allem über seine Freundin Jordin Sparks und das Geheimnis ihrer Liebe.
Von Ann-Christin Gebhardt
Du hast angeblich über 300 Songs für dein Album geschrieben. Nach welchen Kriterien hast du die Finalen ausgesucht?
Es ist schwer, die richtige Wahl zu treffen, denn viele Songs, die ich geschrieben habe, sind sehr unterschiedlich. Ich habe mir deswegen auch andere Meinungen eingeholt. Ich habe Leuten meine Songs vorgespielt und dabei genau auf ihre Reaktionen geachtet und die Songs, die am meisten Gefühl rübergebracht haben, sind es dann geworden.
Wofür steht der Album-Titel ‚Tattoos‘?
Tattoos sind für immer. Außerdem ist jedes Tattoo anders, zusammen ergeben sie aber ein wunderschönes Bild. Genau so ist es auch mit meiner Musik. Jeder Song auf dem Album ist anders, zusammen ergeben sie aber eine Einheit.
Du hast den Song ‚Marry Me‘ für deine Freundin Jordin Sparks geschrieben. Wie hat sie reagiert, als sie ihn das erst Mal gehört hat?
Ich habe den Song für sie am Piano geschrieben und nicht geplant, dass es eine Single werden würde. Aber als ich Jordin ’Marry Me‘ dann das erste Mal vorspielte, war sie so begeistert, dass sie sofort sagte, dass die Welt diesen Song hören muss und so habe ich ihn auf meinem Album veröffentlicht.
Darf man den Song denn als echten Heiratsantrag verstehen? Seid ihr verlobt?
Nein, das ist kein echter Antrag. Im Song sage ich ‚Ich schwöre, dass ich es so meinen werde‘ und das war es, was sie wissen sollte. Wenn ich vor ihr auf die Knie gehe, wird es ein wunderschöner Moment sein.
Eine Beziehung ist besonders für Menschen, die so in der Öffentlichkeit stehen, nicht immer leicht. Wie geht ihr damit um?
Es ist wirklich schwer. Aber wenn du jemanden liebst, musst du auch alles für ihn geben. Ich denke, Gespräche sind der Schlüssel. Egal, ob dir etwas gefällt oder nicht, du solltest darüber reden. Frauen sind manchmal unsicher und so versuche ich immer mein Bestes, ihr zu zeigen, wie wunderschön sie ist. Nicht nur dann, wenn sie es braucht oder möchte. Sie soll sich immer wie etwas ganz Besonderes fühlen.
Du hast mit Jordin zusammen den Song ‚Vertigo‘ aufgenommen. Wie lief die Zusammenarbeit?
Super. Wir haben sechs oder sieben Songs zusammen aufgenommen und haben am Ende den ausgesucht, der am besten gepasst hat. ‚Vertigo‘ war perfekt. Ihre Stimme klingt so unglaublich und ich habe sie vorher noch nie so sexy gehört. Mich übrigens auch nicht. Das sind einfach nur wir und das Piano.
"Das deutsche Publikum hat mehr Spaß. Aber pssst!"

Du bist in der ganzen Welt mega erfolgreich. Fühlst du irgendeinen Druck, deine Leistungen immer und immer wieder toppen zu müssen?
Nein, keinen Druck. Es ist viel mehr so eine Art Aufregung. Ich bin gesegnet damit, dass ich das tun kann, was ich liebe. Ich war erst kürzlich auf Haiti, um Charity-Arbeit zu leisten und diese Reise hat mein Leben wirklich verändert. Dadurch weiß ich, wie viel Glück ich habe. Allein schon morgens aufzuwachen und zu wissen, dass ich etwas zum Essen habe. Genauso wie durch die Welt reisen zu können und meine Musik zu teilen…
… Und wenn du mit anderen Künstlern zusammen arbeitest?
Bevor ich mit anderen Künstlern Musik gemacht habe, wollte ich sicher gehen, dass ich bei mir selbst angekommen bin. Deswegen habe ich für mein erstes und zweites Album darauf verzichtet. Aber es ist echt eine Ehre und jetzt finde ich, es klingt doch cool, wenn dein Album so viele Fassetten zeigt.
Du sollst bereits mit fünf Jahren eigene Songs geschrieben haben. Wann hast du gemerkt, dass du einmal Musiker sein möchtest?
Mit Fünf! (lacht) Und so mit neun oder zehn Jahren habe ich mich immer öfter gefragt, warum ich nicht im Fernsehen bin? Ich wusste wirklich schon sehr früh, was ich machen wollte und habe alles dafür getan.
2012 hattest du eine schlimme Genick-Verletzung. Wie geht es dir heute?
Sehr gut. Ich bin zu 100 Prozent zurück.
Wie schwer war der Weg zurück ins Leben?
Es war schon sehr schwierig. Ich erinnere mich noch, als ich wieder mit dem Tanztraining anfing: Ich musste zuvor sieben Monate lang eine Halskrause tragen und konnte meinen Hals bei den Proben deswegen immer nur gaaanz langsam nach links und gaaanz langsam nach rechts drehen. Es ist echt verrückt, wie weit ich seit dem gekommen bin.
Wie sehr hat die Verletzung dein Leben beeinflusst?
Meine Verletzung hat mich meiner Familie näher gebracht. Ich war in der Zeit viel zu Hause und sie haben für mich gesorgt. Wenn dir so etwas passiert, weißt du schnell, wer wirklich deine engsten Vertrauten sind. Das war auch genau das, was ich gebraucht habe. Vorher ging immer alles Schlag auf Schlag und ich brauchte einfach mal eine Sekunde für mich.
Du hast an einer Musik-Akademie studiert und dabei auch Ballett-Unterricht genommen. Machst du das heute noch?
(Lacht) Nein, ich hatte aber auch nicht nur Ballett-Unterricht. Ich belegte auch Kurse in anderen Tanzrichtungen. Hip-Hop oder afrikanischer Tanz zum Beispiel. Ich habe alles einmal ausprobiert, um so die volle Kontrolle über meinen Körper zu erlangen.
Hat Ballett denn deinen heutigen Tanzstil beeinflusst?
Ich denke, ohne Ballett wäre viel nicht möglich. Die ganzen Drehungen, die ich so gerne mache, zum Beispiel …
Wenn du hier in Deutschland auf der Bühne stehst. Was unterscheidet das deutsche Publikum vom amerikanischen?
Das deutsche Publikum hat mehr Spaß. Aber pssst! (lacht). Sie sind so verrückt wie ich. Ich glaube, eine meiner ersten Touren begann auch in Deutschland. Damals war aber alles noch viel kleiner als jetzt. Wir haben immer eine gute Zeit zusammen und ich bin echt schon auf meine Tour im März gespannt. Es wird eine klasse Show mit den besten Tänzern der Welt und unglaublichen Licht-Effekten. Es wird eine sehr sexy Show!
Vielen Dank für das Interview!