Jack Sparrow: Ewige Jugend und eine alte Liebe

4 von 5 Punkten

Der kultigste Piraten-Kapitän seit es Leinwand-Piraten gibt ist zurück: Käpt’n Jack Sparrow.

In seinem vierten Abenteuer ist er auf der Suche nach der Quelle der Jugend. Ein Abenteuer ohne Keira Knightley, ohne Orlando Bloom und mit einem neuen Regisseur. Kann das gut gehen? Ja, es kann!

Auf der Reise zum Jungbrunnen begegnet Jack einem ihm wohlbekannten Widersacher: Hector Barbossa. Nachdem er seinem Erzfeind in einer spektakulären Flucht entkommen kann, versucht Sparrow (wieder mal brillant von Johnny Depp gespielt) eine Crew für sein Schiff anzuheuern. Doch das hat schon jemand in seinem Namen gemacht. Wie kann das sein? Des Rätsels Lösung heißt Angelica - eine geheimnisvolle Frau aus Jacks Vergangenheit. Die hübsche und zugleich unberechenbare Piratin (perfekt besetzt mit Penelope Cruz, ‚Vanilla Sky’, ‚Nine’) scheint Sparrow ebenbürtig zu sein. Die beiden waren vor langer Zeit ein Paar. Doch Jack ließ die rassige Piratenfrau sitzen, was sie ihm bis heute nicht verzeihen kann. Doch hassen kann sie ihn auch nicht.

Angelica betäubt Sparrow und schafft ihn auf das Schiff ihres Vaters, dem gefürchteten Piraten Blackbeard (Ian McShane, ‚Deadwood’, ‚Scoop’), um mit Jacks Hilfe zur Quelle der ewigen Jugend zu finden. Nach einer hürdenreichen Reise mit fiesen Zombies, bösartigen Meerjungfrauen und einer ewig schwellenden Hass-Liebe zwischen Jack und Angelica erreichen sie ihr Ziel. Doch lange können sie ihr Glück nicht alleine genießen. Es kommt zum erbitterten Endkampf - und mittendrin Jack Sparrow! Mit seiner tollpatischen Art schafft es Sparrow natürlich auch dieses Mal aus dieser ausweglosen Situation.

Nach drei erfolgreichen Filmen unter der Leitung von Gore Verbinski bot Disney zusammen mit Megaproduzent Jerry Bruckheimer den Regiestuhl einem neuen Gesicht an. Regisseur Rob Marshall brachte in die Erfolgsproduktion frischen Wind. Marshall, der effektiv nur wenige aber sehr erfolgreiche Filme gemacht hat (‚Chicago’, ‚Die Geisha’, ‚Nine’), wählte neue Locations (Hawaii und London), setzte auf neue Gesichter und drehte den Film direkt in 3D. Und damit hat er alles richtig gemacht. Mit Oscar-Preisträgerin Penelope Cruz wurde die perfekte Partnerin an der Seite des offensichtlich inzwischen mit der Rolle verwachsenen Johnny Depp gefunden.

Überzeugen können auch die beiden Newcomer Sam Claflin (spielt den Missionar Philip) und Astrid Bergès-Frisbey (spielt die Meerjungfrau Syrena). Die beiden Hollywood-Neulinge fügen sich nahtlos (nicht nur optisch) in die Riege der großen Stars ein. Die Lovestory zwischen der Syrena und Philip ist das romantische Gegenstück zur Hass-Liebe zwischen Angelica und Sparrow. Wer auf Keith Richards in der Rolle als Sparrows Vater hofft, der wird nicht enttäuscht. Der ‚Rolling Stones’-Altrocker mutiert zum Kultfaktor.

Wer nach Teil drei die Segel gestrichen hat, weil die Story zu überladen, die Effekt zu erzwungen und die Story zu verwirrend war, sollte sich noch mal aufraffen und ins Kino gehen. ‚Fremde Gezeiten’ lässt den Kult um Jack Sparrow wieder aufleben – und die Lust auf weitere Teile wieder entflammen.

Ein Tipp zu Schluss: Es lohnt sich im Kino sitzen zu bleiben, bis die Lichter angehen. Nach dem Abspann folgt noch eine kleine Überraschung, die ein Hinweis auf eine Fortsetzung sein könnte.

Von Elke Feldmann

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