Hurts-Sänger Theo Hutchcraft im exklusiven Interview / Teil 2

Hurts-Sänger Theo Hutchcraft im exklusiven Interview
"Ich würde meinen Ex-Freundinnen nicht sagen, welche Songs über sie sind"

"Ich würde meinen Ex-Freundinnen nicht sagen, welche Songs über sie sind"

Das Schreiben von Songs ist eine Art Seelenstriptease, ist es für Adam und dich kein Problem, eure Gefühle – auch voreinander - so offen zu legen?

Wir sind beste Freunde und wissen eh alles übereinander. Wir „fühlen“ Songs, während wir sie schreiben, sie kommen irgendwie ganz natürlich aus uns raus. Wir können und wollen keine Emotionen faken, alles ist echt. Das Lustige ist, dass mich schon mal eine Freundin nach dem Hören des neuen Albums besorgt angerufen hat, um zu fragen, ob alles okay sei mit mir. Ich meinte: „Ja, ganz sicher.“ (lacht)

Muss man leiden und traurig sein, um gute Liebeslieder zu schreiben?

Schwierige Frage. Manchmal schreibst du die traurigsten Songs, wenn du am glücklichsten bist, weil du dir in deiner Fantasie den Schmerz besonders intensiv vorstellen kannst. Oder du erinnerst dich in glücklichen Zeiten an etwas Schlimmes, das dir mal passiert ist. Auch die Geschichten anderer Leute inspirieren dich. Ich schreibe oft Songs über die Erfahrungen anderer Menschen, was sie mir erzählt haben. Aber traurig zu sein hilft generell tatsächlich.

Was haltet ihr von jemandem wie Taylor Swift, die jeden Liebeskummer und jede Trennung direkt in einen Song umzuwandeln scheint?

Das ist durchaus hilfreich. Der Grund dafür, dass es so viele Songs über Liebe und Herzschmerz gibt ist, dass es fast unmöglich ist, diese Gefühle in Worten auszudrücken. Wenn du dich verliebst, kannst du niemandem wirklich erklären, warum - oder wie sich das anfühlt. Noch nicht einmal dir selber, es ist sehr verwirrend. Musik kann dir da helfen. Auch bei Herzschmerz. Wenn du Liebeskummer hast und einen Song darüber hörst, dann fühlst du dich verstanden.

Aber wenn man so jemanden datet, muss man immer Angst haben, dass er einen Song über dich schreibt …?

Stimmt! (lacht) Beim letzten Album musste ich einer Ex-Freundin versichern, dass ein Song nicht über sie war. Ich habe auch tatsächlich schon Songs über Ex-Freundinnen geschrieben, würde ihnen aber niemals verraten, welche.

"Hurts würden ohne ihr Image nicht existieren"

Hurts im exklusiven Interview / Teil 2
Fürs Schlussbild gesellte sich auch Bandkumpel Adam zum Interview dazu. © Moritz Künster

Wie wichtig ist euer Image für euren Erfolg?

Musik ist auch etwas Visuelles. Hurts würden ohne ihr Image nicht existieren. Wir lieben es, Videos zu machen und uns um das Artwork der Alben zu kümmern. Wir packen ALLES in die Band, die Leute können SEHEN, was wir sind und wie unsere Musik ist.

Ihr seid zurzeit auf Tour, worauf freut ihr euch dabei am meisten?

Es ist super, wieder auf Tour zu sein und den Fans unser neues Material vorzustellen. Wir sind gespannt, was sie davon halten. Wenn du Songs schreibst, gehören sie dir. Aber, wenn du sie veröffentlichst und live spielst, gehören sie allen und damit werden sie zu etwas anderem. Bei jedem Auftritt vor Zuhörern bekommen sie eine neue Geschichte, deren Geschichte.

Vielen Dank für das Interview.

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