Hollywoods next Lassie?

Hollywoods next Lassie?
Hollywoods next Lassie?

von Jessica Mazur

Die meisten Leute, die nach Hollywood kommen, haben alle den gleichen Traum: in der Entertainment-Branche den ganz großen Durchbruch zu schaffen. Darum kommt es auch nicht selten vor, dass Leute mit denen man im Alltag ins Gespräch kommt - seien es nun Kellner, Verkäufer oder Immobilienmakler - früher oder später alle dasselbe sagen, nämlich: "Das hier mache ich nur, um Geld zu verdienen, actually I am an actor." Warum auch nicht, vielleicht ruft eines Tages ja wirklich Steven Spielberg an, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...

Doch was machen Hollywoodianer, die den Traum vom Leben im Scheinwerferlicht nicht aufgeben wollen, aber selber zu alt, zu dick, zu untalentiert oder alles auf einmal sind? Diese Leute haben entweder die Möglichkeit ihre Kids vor die Kamera zu zerren, nicht umsonst gibt es in dieser Stadt Schauspielagenturen für Kids wie Sand am Meer und im Radio laufen Werbespots a la "Machen Sie ihr Kind zum Star. Rufen Sie jetzt an!" rauf und runter. Oder sie haben die Möglichkeit, falls gerade kein Kind zur Hand ist, ihr Haustier zum Star zu machen. Und letztere Möglichkeit wird in Hollywood dank Filmen wie "Marley & Ich" oder "Beverly Hills Chihuahua" derzeit immer beliebter. Erst heute Morgen kam ich bei meinem Hike durch den Runyon Canyon (der Sommer steht vor der Tür, ich bin auf Fitness-Kurs ;-)) mit einer Hundebesitzerin ins Gespräch, die fest davon überzeugt war, dass ihr zweijähriger Mischlingsrüde Jack ganz kurz vor dem "big break" steht.

Jack, beziehungsweise Jacks Besitzerin, wurde nämlich vor drei Monaten im Park von einer Tier-Agentin angesprochen (was es nicht alles gibt!), die dem Vierbeiner echte Starqualitäten bescheinigte. Das war anscheinend Musik in den Ohren von Jacks Frauchen, denn seitdem besucht der Rüde mehrmals im Monat Work Shops der "Hollywood Paws Animal Career Academy" in Downtown, Los Angeles (wie gesagt, was es nicht alles gibt!). Hier lernt Jack, Kommandos entgegenzunehmen, Bälle zu fangen und wieder auszuspucken, sich von nichts ablenken zu lassen und vor allem, dass andere Tiere, wie zum Beispiel Mäuse nicht zum Jagen oder Fressen da sind. Macht Sinn, wäre ja auch schade, wenn Jack an seinem ersten Filmset mit einer Maus dreht und plötzlich auf die Idee käme, seinen Co-Star aufzufressen,... besonders für den Co-Star! Noch hat Hollywood zwar nicht an Jacks Hundehütte geklopft, aber es kann nicht mehr lange dauern, denn die "Pfoten Academy" wirbt damit, ihre Klienten bereits in Filmen, wie "Charlies Angels", "Natürlich blond!" und "Terminator" untergebracht zu haben, wie mir die Hundebesitzerin bereitwillig erklärte. Etwas weniger bereitwillig beantwortete sie mir dann allerdings die Frage, was denn so eine Hunde-Hollywood-Ausbildung kostet, denn die Frau hat bereits stolze 4.000 Dollar hingeblättert, um aus Jack "the next Lassie" zu machen. Wow, eine Stange Geld! Aber sie ist überzeugt davon: "It will pay off!"

Na dann wollen wir mal das Beste hoffen für Jack und seine Karriere in Hollywood, vielleicht steht der Vierbeiner ja tatsächlich ganz kurz vor seinem "Big Break". Noch habe ich allerdings so meine Zweifel. Nachdem ich mich von der Frau verabschiedet und noch einmal zurückgeschaut habe, wurde ich nämlich Zeuge, wie Jack Frauchens Kommandos Kommandos sein ließ und sich stattdessen lieber intensiv mit dem Hinterteil eines Cocker Spaniels beschäftigte. Also wirklich, Jack! Benimmt sich so der neue Star am hollywoodianischen Hundehimmel...?

Viele Grüße aus Lalaland von Jessica Mazur

 

Hollywoods next Lassie?
© Bild: Jessica Mazur
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