Hollywood-Blog on Tour: Berlin erkunden auf High-Heels

von Jessica Mazur
Okay, okay. Ich gebe es ja zu: Berlin ist tatsächlich eine coole Stadt. Das ist zumindest mein Eindruck nach meinem ersten Tag Power-Sightseeing in unserer deutschen Hauptstadt.
Brandenburger Tor, Potsdamer Platz, Checkpoint Charlie, Unter den Linden, Reichstag, Bundestag, Tiergarten... und sogar das Schloss Sanssouci in Potsdam. All das stand heute auf meiner 'Touri im eigenen Land'-Liste. Ich war allerdings nicht alleine auf meiner kleinen Tour durch die deutsche Geschichte. Begleitet wurde ich nämlich von zwei waschechten Amerikanerinnen - die eine aus Lalaland, die andere aus New York - die beide in Berlin sind, weil sie hier gerade bei dem US-Film 'Speed Racer' mitwirken, der zurzeit im Studio Babelsberg gedreht wird.
Und die zwei waren vermutlich auch der Grund, warum wir so viele Sehenswürdigkeiten an einem einzigen Tag geschafft haben, denn unsere Tour verlief nach dem altbewährten amerikanischen Prinzip: BEEN THERE - DONE THAT. Soll heißen: hin, kurz umgucken, Foto machen und weiter. Das nennt man dann wohl Speed-Sightseeing. Aber warum nicht, Time is Money, richtig ;-)?Und während wir von einem Monument zum anderen düsten, ist mir wieder eine Sache bewusst geworden: man darf die Amis wirklich nicht über einen Kamm scheren. Während die New Yorkerin ganz wie Victoria Beckham den ganzen Tag auf hohen High Heels durch Berlin lief und wir echte Probleme hatten, bei ihrem Schritttempo mitzuhalten, war bei der Hollywoodianerin bereits nach den ersten 100 Metern Schluss mit lustig und es hieß: "Come on, girls! Do we really have to WALK? It sucks!"
Doch Nörgelei hin oder her, am Ende hat die Stadt mit ihrer ganzen Kultur und Geschichte uns alle drei beeindruckt. Die Hollywoodianerin sogar SO sehr, dass sie gegen Nachmittag mitten vor dem Reichstag eingepennt ist. Einfach so, von jetzt auf gleich... Ein Zeichen von Desinteresse? Ich glaube nicht. Ich denke, da musste einfach nur jemand seinen Kulturschock ausschlafen. Denn wenn man in einer Stadt wie LA lebt, in der die einzigen kulturellen Sehenswürdigkeiten die Häuser von Celebrities, die Hotels in denen Promis den Drogentod gefunden haben oder die Plätze, bei denen die hollywoodianischen Partygirls wegen Drunk Driving festgenommen wurden sind, dann haut einen Berlin vermutlich um. Einfach too much input...! Ich fand es aber Fall lustig, die Stadt mit den Amis zu erkunden und auf die Art und Weise ein Stück Lalaland in Berlin zu finden. Denn ich habe mitgezählt! Ganze 38 Mal habe ich ihn heute gehört, den berühmt-berüchtigten "Oh my god, that's awesome!"-Satz. Aber was soll man da sagen? Dieses Mal hatten sie ja wirklich Recht...;-)Viele Grüße aus Berlin von Jessica Mazur