Heath Ledger hatte alles und starb allein

von Jessica Mazur
Auch heute, rund 24 Stunden nach dem Tod von Heath Ledger, gab es in Hollywood natürlich kein anderes Thema, und die ganze Stadt beschäftigte sich mit der Frage: What happened? Die Nachrichtensendungen, Magazine und Tageszeitungen überschlagen sich mit Spekulationen, wie und warum es zu dem überraschenden Tod des Schauspielers kam und in den Onlineforen konnte man diesbezüglich fast stündlich neue 'Breaking News' lesen.
Gestern hieß es in den ersten Meldungen, Heath Ledger hätte sich mit Schlaftabletten das Leben genommen. Als Grund hierfür wurde in erster Linie die Trennung von Michelle Williams vor einem halben Jahr genannt, die Heath laut Leuten aus seinem Bekanntenkreis nie richtig verkraftet hatte. Heute ist man sich sicher, bei Heath Ledgers Tod handelt es sich um einen 'accidental suicide', also einem unbeabsichtigten Selbstmord. Was und wie viel Heath genau geschluckt hat, wird wohl erst die Autopsie zeigen, aber jüngste Polizeiberichte widerlegen die gestrigen Behauptungen, dass mehrere Pakete mit illegalen Drogen im Appartement gefunden wurden. Heute ist stattdessen von Xanax (ein Mittel gegen Angstzustände) und Valium die Rede.
Und selbst in so einem Moment gilt in Hollywood die alte Regel: 'the how must go on'. So läuft in der Marketing Abteilung von Warner Bros. bereits alles auf Hochtouren, um eine neue Werbestrategie für den neuen Batman-Film 'Dark Knight', der am 18. Juli ins Kino kommt, zu entwickeln. Die ursprüngliche Werbekampagne konzentrierte sich Berichten zufolge sehr auf Heath, der in dem Film den Joker spielt. U.a. gibt es bereits ein Poster, das Heath mit der Überschrift 'Why so serious?' zeigt und aufgrund der jüngsten Ereignisse nun umgehend vom Markt genommen werden soll.
Ordentlich Gas geben tun natürlich auch die hiesigen Paparazzi. Egal wo und bei welcher Gelegenheit, sobald die Fotografen auf Hollywoods Straßen einen Celebrity sehen, halten sie ihm das Mikro unter die Nase und fragen mit übertrieben theatralischer Stimme: "Was sagen Sie zum Tod von Heath Ledger?" Den Vogel der Pietätlosigkeit schießt aber die 'Westboro Baptist Church' ab, die in den Staaten für ihren 'Schwulen-Hass' bekannt ist. Auf der Internetseite gab die fragwürdige Organisation am Dienstagabend bekannt, dass sie plane, das Begräbnis des Schauspielers, der den Mitgliedern ein Dorn im Auge ist, seitdem er in Brokeback Mountain einen schwulen Cowboy verkörperte, mit einem Protestmarsch zu stören. Die WBC wird auf der Beerdigung dieses Perversen demonstrieren, als ein Zeichen des religiösen Protests und der Warnung. Unfassbar, was es für kranke Menschen gibt...!
Ich bin mir sicher, dass neue Erkenntnisse und Presseberichte rund um den Tod von Heath Ledger auch in den nächsten Tagen die Nachrichten bestimmen und die Cover der US Magazine überfluten werden.
Doch was immer die Autopsie auch ergeben mag, das Ergebnis ist und bleibt das gleiche: ein Hollywood-Star, der alles zu haben schien - Geld, Ruhm, ein aufregendes Leben und Fans, die ihm zu Füßen liegen - stirbt mutterseelenallein in seinem Luxus-Appartement. Traurig.
Viele Grüße aus Lalaland von Jessica Mazur
