Guck mal, wer da spricht - Synchronstimmen

Wenn diese beiden mal nicht gemeinsame Verwandte haben! Eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Otto Waalkes und dem quasseligen Faultier Sid aus “Ice Age“ ist nicht von der Hand zu weisen. Ob man Otto für die Synchron-Rolle gewonnen hat, weil er die gleiche Haarfarbe und den gleichen Sinn für Humor hat wie Mannis bester Freund?
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Im US-Original leiht übrigens John Leguizamo dem felligen Chaoten seine Stimme. Otto jedenfalls hat der Job als Faultier so viel Spaß gemacht, dass er gern zum dritten Mal angetreten ist. Als Vollprofi reicht ihm seine Stimme, um eine Figur zum Leben zu erwecken. Auch Sids Freunde werden von Klasseschauspielern wie Arne Elsholz (Manni) und Thomas Fritsch (Diego) gesprochen. Doch es lässt sich auch ein anderer Trend beoachten. Auch ungelernte Promis und Semipromis wollen eine Sprechrolle in einem der niedlichen Trickstreifen.
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TV-Koch Tim Mälzer durfte im Pixar-Abenteuer “Ratatouille“ einer Figur seine Stimme leihen. Er spricht jedoch nicht die putzige Ratte Remy, die in einem Pariser Fresstempel ums Überleben bangen muss, sondern den deutschen Hilfskoch Horst - mal eine ganz neue Rolle für Mälzer, der sonst den Chefposten gewohnt ist. Ein bisschen hölzern klingt er ja schon, und er hat nicht viel Sprechtext.
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Für “Cars“ hat man neben Profi-Schauspielern wie Daniel Brühl, der schon als Kind Hörspiele synchronisierte, auch Laien wie Cora Schumacher eingekauft, die ein Auto zum Sprechen bringen. Auch Michael Schumacher, Mika Häkkinen, Franzi van Almsick und Niki Lauda durften ein paar Zeilen sagen. Das hat dem Film nicht besonders gut getan.
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Und noch etwas bereichert seit einigen Jahren die Trickfilmlandschaft: Die Zeichner gestalten gern die Figuren nach ihren Prominenten Sprechern. Na, wer ist der niedliche Jungprinz mit der Föhnwelle, der den faulen Shrek davon erlösen soll, selbst über das Königreich “Far Far Away“ zu herrschen?
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Es ist Justin Timberlake! Man wäre vielleicht nicht von selbst darauf gekommen, aber wenn man es weiß, ist die Ähnlichkeit nicht zu verleugnen. Natürlich trägt Justin mittlerweile Stoppelbart und eine windschnittige Frisur, um etwas gegen sein Softie-Image zu tun. Aber erinnern wir uns an seinen Milchbubi-Look zu N*SYNC-Zeiten. Wie gut, dass Artie keine Minipli-Löckchen bekommen hat!
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Das erste richtig prominent Beispiel für die modische Anpassung einer Figur an ihre Stimmgeberin war Prinzessin Fiona im ersten “Shrek“-Film. Sie wird gesprochen von Cameron Diaz. Moment Mal! Die hübsche Cameron Diaz soll für diese grüne Wuchtbrumme Modell gestanden haben?
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Wir können das erklären. Die grüne Fiona ist nämlich eigentlich eine ranke und zierliche Prinzessin mit erdbeerblondem Haar und hübschem hellen Gesicht (siehe ganz links). Allerdings verwandelt sie sich aufgrund eines Fluchs am Ende des ersten Teils in eine grüne Oger-Frau. Shrek macht das gar nichts, schließlich sieht er selbst so aus.
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Shreks Stimme gehört übrigens “Austin Powers“ Mike Myers. Doch wer spricht den super nervigen Esel, der stets aufgeregt plappernd um Shrek herumscharwenzelt und dessen Schnauze man wohl einzeln totschlagen müsste, wenn man ihn loswerden wollte?

Es konnte eigentlich niemand anderes sein als Obernervbacke Eddie Murphy. Weil Verbaldünnschiss seine Spezialität ist, war er nie besser als in der Rolle des Esels. Und wir freuen uns, weil Eddie so wenigstens nicht im Bild ist und wir seine Grimassen nicht sehen müssen.

Und wer stand Pate für den treuherzigen Blick des gessssstiefelten Katers, der Shrek und dem Esel stets mutig zur Seite steht?
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Latin Lover Antonio Banderas! Kein Wunder also, dass das knopfäugige Vieh in Wirklichkeit ein schlimmer Finger in puncto Frauen ist und einen sssspanischen Akzent hat.

Nur was macht man mit Filmen, in denen die Hauptfigur ein etwas infantiler Pinguin ist wie zum Beispiel im Musical-Trickfilm “Happy Feet“? Den Part mit einem Kinderstar besetzen?
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Iwo! Wir haben doch Elijah Wood. Der sah schon vor fünf Jahren in “Der Herr der Ringe“ aus wie ein heranwachsender Hobbit und scheint seitdem keinen Tag gealtert zu sein. Man beachte den staunenden Blick mit den weit aufgerissenen blauen Knopfaugen! Wenn er so watschelte wie ein kleiner Pinguin, würde uns das auch nicht wirklich wundern.
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Und auch das Gesicht von Fisch Oscar aus “Große Haie - kleine Fische“ kam uns irgendwie verdammt bekannt vor.

Klar. Oscar spricht nicht nur mit der gleichen Stimme wie Will Smith, sondern sieht dem Schauspieler auch verdammt ähnlich. Diese Augenbrauen!

Eine ähnlich dicke Lippe riskiert auch Oscars Fisch-Kollegin Lola. Solch einen Schmollmund hat doch nur...

...richtig: Angelina Jolie.

Natürlich muss schon vor Produktionsbeginn feststehen, wer dem possierlichen Tierchen seine Stimme leiht, sonst wird das nix mit der Ähnlichkeit. Und vielleicht ist sie manchmal ja auch einfach nicht gewünscht. So ließ sich zum Beispiel Bruce Willis für die Rolle des Waschbären RJ in “Ab durch die Hecke“ verpflichten. Die beiden haben äußerlich nun wirklich nichts gemeinsam.

Und es hätte durchaus ein glatzköpfiges Tier in dem Film geben - die misstrauische Schildkröte Verne. Und da sieht ausnahmsweise mal die deutsche Synchronstimme dem Vieh zum Verwechseln ähnlich: der Komiker Bernhard Hoëcker.

Comedian Ralf Schmitz ist ebenfalls schon optisch die richtige Besetzung für Hamsterbacke Hammy aus “Ab durch die Ecke“.

Und auch Bill Kaulitz von Tokio Hotel als deustche Synchronstimme von Arthur in Luc Bessons “Arthur und die Minimoys“ scheint man nach der Frisur gecastet zu haben. Wenn wir uns den Filmwuschelkopf anschauen, können wir uns prima vorstellen, wie Bill später mal mit weißen Haaren ausschaut - in ungefähr siebzig Jahren.
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